Versetzung in die zweite Mannschaft: Der FC St.Gallen bestraft Slimen Kchouk

Slimen Kchouk kehrt zu spät aus dem freien Nationalmannschafts-Wochenende zum FC St.Gallen zurück. Deshalb suspendiert ihn Trainer Peter Zeidler.

Christian Brägger
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«Jetzt muss er die strengen Konsequenzen tragen»: Peter Zeidler reagiert auf eine Undiszipliniertheit von Slimen Kchouk. (Bild: Michel Canonica)

«Jetzt muss er die strengen Konsequenzen tragen»: Peter Zeidler reagiert auf eine Undiszipliniertheit von Slimen Kchouk. (Bild: Michel Canonica)

Die grosse Liebe zwischen dem FC St.Gallen und Slimen Kchouk wird es wohl nicht mehr. Und es ist heute mehr als fraglich, ob die Beziehung zwischen Club und Spieler die Winterpause überdauert oder man getrennte Wege gehen wird. Das muss die Zukunft weisen, nur sieht Kchouks Gegenwart schon ungemütlich genug aus.

Der Tunesier muss nämlich die Konsequenzen tragen, weil er vom freien Nationalmannschafts-Wochenende – Trainer Peter Zeidler gab den noch anwesenden Kaderspielern am 16./17. November Ferien – zu spät zurückgekehrt ist. Kchouk verlängerte eigenmächtig und ohne Rücksprache mit dem Verein die Zeit in der Heimat um 24 Stunden. Selbstredend konnte Zeidler dies nicht tolerieren und schloss den 25-jährigen Linksverteidiger in der Folge vom Trainingsbetrieb der ersten Mannschaft aus. Der Coach sagt:

«Das war mit Kchouk so nicht abgemacht, jetzt muss er die strengen Konsequenzen tragen. Aktion gleich Reaktion.»

Kchouk trainiert nun vorübergehend und mindestens bis zur Winterpause mit der zweiten Mannschaft des FC St.Gallen, die bereits ihr Jahrespensum abgeschlossen hat. Wie es danach weitergeht oder ob Kchouk gar wieder in die erste Mannschaft zurückkehrt, ist offen. In jedem Fall käme von Vereinsseite her kein Veto bei einem Wechselwunsch des Spielers.

Kaum eine Rolle gespielt

So oder so steht Kchouks Engagement beim FC St.Gallen unter keinem guten Stern. Er kam für zwei Jahre und eine Ablösesumme vom Club Africain im Sommer 2018, doch an Andreas Wittwer gab es zunächst kein Vorbeikommen, und später auch an Miro Muheim nicht.

Kchouk, der ein Freundschaftsspiel mit dem tunesischen Nationalteam absolviert hat, kam bislang für die Ostschweizer in lediglich 324 Pflichtspielminuten zum Einsatz, im Kader stand er in dieser Saison nur zweimal. Er gilt nicht als Trainingsweltmeister – und in der Sommervorbereitung gab es nach einer angeblichen rassistischen Entgleisung im Test gegen Bochum zumindest Unruhe um seine Person. In der Summe ist das alles etwas gar viel Ungemach.