Startseite Sport FC St.Gallen
Schlechter Lohn für ein gutes Spiel. Meister YB reichen vier Minuten, um das Spiel für sich zu entscheiden. Beim Anschlusstreffer von Tim Staubli bleibt es bei Kosmetik.
St.Gallen dominiert den Meister über 68 Minuten. Dann schlägt es zweimal in kürzester Zeit hinter Zigi ein. Der FC St.Gallen hätte mindestens einen Punkt verdient, verliert das Spiel aber durch unkonzentrierte vier Minuten. Spielnote: 4,5
Der FC St.Gallen macht dort weiter, wo er am Samstag gegen Basel aufgehört hat: im gegnerischen Strafraum. Die St.Galler kommen besser ins Spiel und hätten nach 5 Minuten bereits in Führung gehen können. Jordi Quintillà schickt Boris Babic auf die Reise. Dieser legt zurück auf Lukas Görtler, welcher direkt abzieht und nur knapp an YB-Goalie David von Ballmoos scheitert. Und auch in der Folge sind es die St.Galler, welche das Spiel bestimmen.
YB wirkt vor allem ab der 30. Minute überfordert mit dem hartnäckigen Gegner. St.Gallen steht hoch, lässt den Bernern kaum Luft und mehrmals ist es Elie Youan, der zum Abschluss kommt. Er findet aber immer wieder seinen Meister in YB-Goalie von Ballmoos.
Kurz vor der Pause brennt es wieder im Berner Strafraum. Nach einem Quintillà-Freistoss reklamiert Görtler lautstark ein Handspiel von Hefti. Das Spiel läuft aber weiter, der Ball landet sieben Meter vor dem Tor bei Boubacar Traore. Sein Schuss wird geblockt, genauso der Nachschuss von Babic. Im Anschluss schaut sich der VAR das vermeintliche Handspiel noch an. Zwar berührt Hefti den Ball mit der Hand, Absicht war aber keine zu erkennen. Tschudi pfeift zum Pausentee.
YB hat die Pause gut getan. Die Berner kommen besser aus den Katakomben und können sich erstmals in der St.Galler Hälfte festsetzen. Gefährlich wird es aber nur bedingt vor FCSG-Goalie Zigi. Die Defensive der Ostschweizer steht sicher.
Ab der 55. Minute ist die Berner Druckphase dann auch vorbei und das Spiel gleicht wieder den ersten 45 Minuten. Dennoch scheint Peter Zeidler nicht zufrieden zu sein. Er nimmt Babic und Youan vom Feld und bringt Jérémy Guilllemenot und Kwadwo Duah.
Die Wechsel bewirken aber genau das Gegenteil. Zweimal kommt Letard zu spät, zweimal hält Jordan Siebatcheu den Kopf hin und zweimal landet der Ball im Tor.
Nach dem zweiten Gegentor fangen sich die St.Galler wieder und drängen auf den Anschlusstreffer. In der 83. Minute ist es dann soweit: Tim Staubli erzielt sein erstes Tor für den FC St.Gallen. In der Folge rennen die St.Galler an, YB spielt es aber souverän und bringt die Führung über die Zeit.
Betim Fazliji. Macht keine Fehler. Über 90 Minuten souverän. Ist bei beiden Gegentoren ohne Schuld.
Yannis Letard. Der Verteidiger entscheidet sich mehrfach für die gefährliche Variante, sowohl im Spielaufbau als auch bei der Verteidigungsarbeit. Sieht bei beiden Gegentoren schlecht aus. Zeidler reagiert noch während des Spiels und nimmt den Franzosen vom Feld.
Nach rund 15 Minuten hätte Ex-St.Galler Silvan Hefti die gelbe Karte sehen müssen. Der 23-Jährige nimmt nach einem Zweikampf an der Aussenlinie den Ball zum Einwurf in die Hand. Das Problem: Der Ball war nicht im Ansatz über der Linie. Nur haben dies Schiedsrichter Lionel Tschudi und seine Assistenten nicht gesehen. Es geht mit Einwurf YB weiter.
Über Schiedsrichter Lionel Tschudi wird nach dem Spiel nicht gesprochen. Unaufgeregte Leistung des Unparteiischen.
Die Young Boys zu Gast in St.Gallen. Der Kybunpark ausverkauft. Das Spiel, mitreissend. Das war im Februar. Rund 10 Monate später, gleicher Gegner, gleicher Ort, Spitzenspiel. In der neuen Realität, wie es Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nannte, herrscht gähnende Leere im Stadion.
FCSG-Coach Peter Zeidler nach dem Spiel:
«Nach den zwei Gegentoren waren wir eigentlich am Boden. Kommen aber nach dem Tor von Tim Staubli noch beinahe zurück.»
«Wir wollten heute etwas machen. Das ist uns leider nicht gelungen. Die Enttäuschung ist schon gross.»
«Die vergangen Wochen waren schwierig. Wir werden im neuen Jahr aber wieder voll angreifen.»