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FC St.Gallen
Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Lugano empfängt der FC St.Gallen am Samstag um 20:30 Uhr den FC Zürich. Für die Ostschweizer geht es darum, den Anschluss an die Spitzengruppe zu wahren und sich von den Zürchern nicht überholen zu lassen. Gefragt sind vor allem Tore. Fehlen wird neben dem verletzten Miro Muheim auch der gesperrte Boubacar Traorè.
Im Gegensatz zu den St.Gallern haben die Zürcher unter der Woche gespielt. Nachdem die Mannschaft des früheren Wil-Verteidigers Massimo Rizzo auswärts noch den FC Basel mit 4:1 besiegt hatte, setzte es am Mittwoch gegen das letztklassierte Vaduz eine 0:1-Niederlage ab.
St.Gallen pausierte, da die Partie gegen den FC Luzern wegen der Quarantäne der Zentralschweizer verschoben wurde.
Ohne Neuzugang Blerim Dzemaili, Benjamin Kololli, Becir Omeragic sowie Lasse Sobiech reichte Zürichs Leistung nicht, um die Liechtensteiner in Verlegenheit zu bringen.
So relativiert St.Gallens Trainer Peter Zeidler den Auftritt des FCZ vom vergangenen Mittwoch:
«Ich gehe davon aus, dass einige Spieler, die gegen Vaduz nicht zum Einsatz gekommen sind, am Samstag wieder dabei sein werden.»
Zürichs Rückstand auf die viertklassierten St.Galler beträgt, bei einem Spiel mehr, einen Punkt. In den vergangenen fünf Runden verzeichneten St.Galler und Zürcher die gleiche Bilanz: Es gab für beide nur je einen Sieg, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen.
Während sich der FC St.Gallen defensiv gesteigert hat, was auch gegen Lugano wieder offensichtlich wurde – er liess nur einen Schuss auf das Tor zu –, fehlt es dem Team offensiv noch an Durchschlagskraft. In den vergangenen fünf Partien trafen die Ostschweizer nur dreimal. Zeidler sagt: «Wir müssen weiter dran bleiben. Ich sehe eine Steigerung.» Es gelte, nun locker zu bleiben. «Aber natürlich wollen wir torgefährlicher werden.»
Denn hätte St.Gallen am vergangenen Sonntag gegen das wie immer schwer zu knackende Lugano von seiner Dominanz profitiert, wäre die Hektik nach der gelb-roten Karte gegen Boubacar Traorè, dem umstrittenen Penaltyentscheid und somit die Niederlage wohl zu vermeiden gewesen.
In der 84. Minute hatte der Videoassistent (VAR) Alain Bieri dem Schiedsrichter geraten, sich eine Szene mit Tim Staubli im Strafraum nochmals anzusehen. Der Unparteiische entschied schliesslich auf Elfmeter.
Hitzig diskutiert wurde hinterher, ob der VAR überhaupt hätte eingreifen dürfen, weil wohl kein klarer Fehlentscheid des Schiedsrichters vorgelegen war.
Am Dienstag räumte Schiedsrichterchef Daniel Wermelinger gegenüber dem St.Galler Fanmagazin «Senf» ein, dass sich der Videoschiedsrichter nicht hätte melden dürfen. «Wir kamen zum Schluss, dass hier trotz der Tatsache, dass der Schiedsrichter die Berührung nicht gesehen hat, eine Intervention nicht angebracht war.» Es sei zwar technisch ein Vergehen. Aber, so Wermelinger weiter:
«Der Entscheid, das Spiel laufen zu lassen, war nicht in dem Sinne klar und offensichtlich falsch.»
Die Szene sei ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Schiedsrichter noch immer in einem Lernprozess bewegten. «Und wir leider immer noch Fehler machen, was wir natürlich bedauern», so Wermelinger.
Zeidler sagt an der Medienkonferenz vor dem Heimspiel gegen Zürich, er habe die Aussagen des Schiedsrichterchefs zur Kenntnis genommen:
«Natürlich haben wir uns am Sonntag geärgert. Aber einen Tag später war das vorbei, was mich selber verwundert hat.»
Gegen Zürich muss St.Gallen auf Muheim-Ersatz Traorè verzichten, der nach der gelb-roten Karte gegen Lugano gesperrt ist. Noch ist offen, ob ihn Neuzugang Euclides Cabral oder allenfalls Basil Stillhart ersetzt.