Der Präsident des FC St.Gallen, Stefan Hernandez, hat schon länger Änderungen im Organigramm angekündigt. Er hält sein Versprechen und gibt dem FC St.Gallen nach gut drei Monaten ein neues altes Kleid. Der Sportchef erhält wieder mehr Kompetenzen. Es ist ein wichtiger, richtiger Schritt, der dem sportlichen Schaltzentrum des Clubs wieder klare Strukturen gibt. Ein erster Pflock, den der Präsident einschlägt.
Ein Opfer der ganzen Aktion ist Christian Stübi, der wohl aufgrund der Schwächung des Sportchef-Amts Ende Saison zurücktrat. Böse Zungen behaupten: Die zwischenzeitlichen Strukturänderungen haben ihren Dienst getan für die seit 2014 an Einfluss gewinnende Gruppe im FC St.Gallen, denen der Sportchef offenbar schon länger ein Dorn im Auge war.
Das nächste Opfer, so scheint es, ist Pascal Kesseli. Dass der CEO der Event AG in derselben Mitteilung vom Club leise verabschiedet wird, wirft Fragen auf. Der CEO schien die Entwicklungen im FC St. Gallen, unter anderem Stübis Abgang oder die vielen Kündigungen im Nachwuchs, zu hinterfragen. Mit Kesseli wurde ein weiterer kritischer Vertreter der alten Garde ausrangiert. Hernandez trägt diesen Wandel mit. Finden der FC St.Gallen und der Nachwuchs zum langfristigen Erfolg, hat der neue Präsident alles richtig gemacht.
Ralf Streule
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