Über 600 Aktionärinnen und Aktionäre des FC St.Gallen haben sich in der Olma-Halle über die finanzielle und sportliche Entwicklung der Espen gefreut. Matthias Hüppi und seine Verwaltungsratskollegen wollen die Seele des Klubs nicht verkaufen. Dies, auch wenn andere Vereine ausländische Grossinvestoren an Bord holen. Diese Töne stiessen im Publikum auf viel Zustimmung.
Turbulente, ja gar dramatische Generalversammlungen gehören zur DNA des FC St.Gallen. Mehrfach stand der Klub in den letzten Jahrzehnten unmittelbar vor dem finanziellen Kollaps, teils kurz vor der Übernahme durch ausländische Investoren. Die aktuelle Generalversammlung der FC St.Gallen AG dürfte als eine der ruhigsten in die Vereinsgeschichte eingehen. Kein Wunder, konnten die Verantwortlichen trotz der Coronakrise doch einen Gewinn von fast 900'000 Franken ausweisen.
Finanzchef Christoph Hammer betonte vor den über 600 Aktionärinnen und Aktionären, diverse Faktoren hätten zum äusserst positiven Ergebnis beigetragen. Unter anderem die grosse Solidarität der Fans, aber auch die Transfererlöse durch die Abgänge von Cedric Itten und Silvan Hefti. Dies sowie à-fonds-perdu-Coronabeiträge des Bundes sowie eine hohe Ausgabendisziplin führten dazu, dass der FCSG ein Loch von rund zehn Millionen Franken verhindern konnte.
Präsident Matthias Hüppi schaute auf die vergangene Saison zurück, die in vielerlei Hinsicht eine Achterbahnfahrt gewesen sei. Aber darauf müsse man im Fussball einfach gefasst sein.
«Es sind diese Phasen, in denen sich zeigt, ob ein Fundament hält.»
Hüppi und seine Verwaltungsratskollegen zeigten sich entschlossen, die Entwicklung des Vereins weiter voranzutreiben. Dies, obwohl die Schere zwischen den Klubs in der Schweiz immer weiter aufgeht, auch durch den Einstieg hochpotenter Investoren bei Vereinen wie Lausanne, GC oder Lugano. Man werde niemals seine Seele verkaufen, betonte Hüppi. Die bereits genehmigte Aktienkapitalerhöhung soll derweil im kommenden Jahr durchgezogen werden.
Ganz zum Schluss ergriff ein sichtlich bewegter langjähriger Anhänger der Espen das Wort. Er dankte dem Verwaltungsrat für dessen Engagement. Er sei stolz, ein kleiner Teil des FC St.Gallen zu sein.
«Das ist unsere Region. Wir sind anders als die anderen!»