Wechsel
Was hinter Christopher Lungoyis Wechsel zum FCSG stecken könnte – eine Spurensuche

Das Kader des FC St.Gallen umfasst unterdessen 32 Spieler, was definitiv viel zu gross ist. Derweil testen die Ostschweizer Klubs quasi im länderübergreifenden Kampf gegen lauter Klubs aus dem Vorarlberg.

Christian Brägger
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Christopher Lungoyi mit FCSG-Sportchef Alain Sutter.

Christopher Lungoyi mit FCSG-Sportchef Alain Sutter.

Bild: FC St.Gallen

Der FC St.Gallen hat es wieder getan und schon seinen vierten Akteur in der Winterpause verpflichtet: Christopher Lungoyi. Der 21-jährige Offensivspieler und Schweizer Nachwuchsinternationale kommt leihweise von Juventus Turin, und in der offiziellen Mitteilung der Ostschweizer steht:

«Über die Details des Leihgeschäfts wurde Stillschweigen vereinbart.»

Das suggeriert, dass mehr abgemacht sein könnte, sogar müsste, weil man den Satz ohne jegliche Aussagekraft sonst nicht zu platzieren brauchte. Nicht bei einem derart simplen Leihgeschäft. Es ist also gar nicht abwegig, dass St.Gallen wie bei dem Tage zuvor temporär verpflichteten Matej Maglica eine Kaufoption besitzt.

Viele eigene Spieler werden nicht mehr zum Zug kommen

Es wäre wünschenswert gerade mit Blick auf das Klubkonzept, das die nachhaltige Arbeit mit Jungen vorsieht und im Idealfall ihr Besserwerden; im Moment werden sehr viele von ihnen auf der Bank sitzen oder überzählig sein, dies bei einem Kader von 32 (!) Akteuren, das ohne Abgänge trotz vielen Verletzten zu gross ist. Lungoyi ist in diesem Winter der dritte Neuzugang, der als Leihspieler kommt, was ebenfalls den finanziellen Rahmen der Ostschweizer zeigt, wie auch ihre sportliche Not, zu handeln.

Aber Lungoyi ist schnell, technisch stark, wenngleich nicht immer voll fokussiert, weswegen ihn Luganos Coach Croci-Torti im Training auch schon einmal nach Hause geschickt hat. Jedenfalls hat der Spieler schon viel erlebt, allen voran 53 Einsätze mit acht Toren für Lugano. Er war einst Junior bei Servette bis hin zu Auftritten in der ersten Mannschaft, dann im Nachwuchs von Porto, wonach er zu Lugano kam.

In der Folge holte ihn Juve mutmasslich zum selben Preis wie hernach die Tessiner in der Umkehrrichtung Kevin Monzialo, was den Verdacht der Bilanzschönigung mit sich brachte bei einem Fantasie-Verkaufswert von drei Millionen Euro. Wie auch immer: Lungoyi ist vielleicht genau der Charakter, der dem FC St.Gallen hilft.

Wil und St.Gallen testen gegen Vorarlberger

Das zu erfahren, hiefür dienen auch Testspiele. Dabei kommt es quasi zum grenzüberschreitenden Kampf zwischen dem Vorarlberg und der Ostschweiz: In Altach spielen am Samstag ab 12.30 Uhr die Frauen von St.Gallen-Staad gegen die Spielvereinigung Altach/Vorderland (Bundesliga), ab 15 Uhr treffen die Männer aufeinander. Und Wil empfängt ab 13.00 Uhr den FC Dornbirn, der auf gleicher Stufe spielt.