In der fünften Runde der Super League musste der FC St.Gallen gegen Luzern ran. Als Tabellendritter waren die Espen die Favoriten, doch die Zentralschweizer belehrten alle eines besseren. Mit ihrem Siegestreffer in der 55. Minute gehen sie als Sieger vom Platz.
Blickte man vor der Partie auf die Statistik, so sprach alles für Luzern. In der vergangenen Saison gewannen die Zentralschweizer gegen St.Gallen alle vier Spiele. Der letzte Sieg der Ostschweizer geht auf den August 2016 zurück. Heute wollten die St.Galler das ändern. Von der Euphorie der vergangenen Saison war bei den Zentralschweizern kaum noch etwas zu sehen. Die Mannschaft um Trainer René Weiler wirkte nervös, wagte kaum anzugreifen und verlor viele Zweikämpfe.
Ganz anders die Ostschweizer. Sie waren gerade in den Anfangsminuten angriffslustig. Durch Pressing haben sie das Spiel der Luzerner praktisch unterbunden. Die Partie schien für die St.Galler Anhänger vielversprechend zu werden. Allerdings passierte danach nicht mehr viel. Das Spiel plätscherte vor sich hin. Mal überragten die Luzerner mit einer Aktion, mal die St.Galler. Die Espen versuchten es zwar immer wieder mit Zuspielen in den Strafraum, doch viele verliefen ins Leere - zu viele Fehlpässe. Einzig in der Nachspielzeit setzten die St.Galler einen Akzent: Nach einem Eckball von Tafer kommt Itten im Sechzehner zum Kopfball. Sein Abschluss findet den Weg aber nur an den Aussenpfosten.
In der zweiten Halbzeit geht es in gewohnter Manier weiter. Die Stadionbesucher sehen in den ersten zehn Minuten erneut zahlreiche Fehlpässe. Die Gäste aus Luzern können danach aber mehr und mehr Druck aufbauen und belohnen sich schliesslich in der 55. Minute mit einem Tor. Nach einer Hereingabe von Schürpf scheitert Vargas zuerst an St.Gallens Stojanović, doch dann kommt Voca, der die freiliegende Kugel ins Netz befördert. Die Zentralschweizer drehen nach dem Tor auf, gewinnen die Zweikämpfe und auch die Pässe kommen an. Und die St.Galler? Dank den heimischen Fans finden die Espen immer besser ins Spiel und bieten Paroli. Die lautstarken Fangesänge haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Obwohl Zeidlers Team die Luzerner im eigenen Strafraum in Bedrängnis bringt, findet der Ball den Weg nicht ins Tor. Statt drei gibt es für die Espen am Ende der Partie keine Punkte. Sie können den Niederlagen-Fluch von 2016 gegen die Luzerner nicht brechen und gehen als Verlierer vom Platz.
Majeed Ashimeru; Der 20-jährige Mittelfeldspieler überzeugte gegen die Luzerner besonders durch seine Aktionen. Seine Zuspiele erreichten seine Mitspieler, er führte den Ball kontrolliert und war einer der auffälligsten auf dem Platz.
Yannis Tafer; Der Mittelfeldakteur setzt in der Partie gegen Luzern kaum Akzente. Keine seiner Aktionen gelang. Und auch sonst blieb der 27-Jährige im Spiel eher unauffällig.
Peter Zeidler, Trainer des FC St.Gallen: Ab der 46. Minute war von uns kein Spiel mehr zu sehen. Wir haben vergessen zu verteidigen, wir haben vergessen den Ball zurückzuholen und vergessen das zu machen, was wir in der ersten Halbzeit gemacht haben. Folgerichtig erzielen die Luzerner dann das verdiente Tor. Das konnten wir dann nicht mehr korrigieren.