Der FC St.Gallen gewinnt in Lugano mit 3:1 und bleibt damit seit sieben Spielen ungeschlagen. Für die Espen ist es der erste Sieg im Tessin seit August 2017.
Erstmals in dieser Saison muss FCSG-Coach Peter Zeidler auf Innenverteidiger Yannis Letard – aufgrund einer Gelbsperre –verzichten. Die grosse Frage vor dem Spiel war deshalb, wer den Part des Franzosen an der Seite des frischgebackenen «Ostschweizer Fussballer des Jahres», Leonidas Stergiou, spielen würde. Ein Blick auf das Matchblatt zeigt, dass sich Zeidler für die Routine entscheidet und Alain Wiss erstmals von Anfang an spielen darf.
Die Partie beginnt animiert. Beide Mannschaften suchen die Offensive. Zur ersten Grosschance dauert es aber 19 Minuten: Cedric Itten kommt nach einem missglückten Klärungsversuch der Luganesi aus rund 11 Metern zum Abschluss. Einzig eine Glanzparade des Heimgoalies verhindert die Führung der St.Galler. 18 Minuten später ist aber auch Noah Baumann chancenlos. Itten zieht aus rund 25 Metern ab und versenkt eiskalt in die linke untere Ecke. Das Tor gibt den Espen Selbstvertrauen. Und nur fünf Minuten später fällt bereits das 2:0. Nach einem Sololauf Stergious landet der Ball auf Umwegen bei Jordi Quintillà. Dieser macht es Itten gleich und haut den Ball ebenfalls flach und links ins Tor.
Die Luganesi kommen stärker aus der Pause. Nach nur wenigen Sekunden muss Miro Muheim in Extremis klären. Und auch in der Folge zeigt sich, dass Lugano-Coach Celestini die richtigen Worte in der Pause gefunden hat. In der 51. Minute spielt Ex-Espe Marco Aratore den Doppelpass mit Francisco Rodríguez, welcher keine Mühe hat und den Anschlusstreffer erzielen kann.
Und auch in der Folge sind es die Tessiner, welche das Spiel bestimmen und immer wieder gefährlich vor FCSG-Goalie Dejan Stojanovic auftauchen. War die St.Galler Defensive in der ersten Halbzeit noch nahezu fehlerlos, häufen sich die Ungenauigkeiten immer mehr. Zeidler probiert es mit Wechseln, bringt Betim Fazliji für Wiss,Costanzo für Babic und Bakayoko für Demirovic. Doch erst als der Unparteiische, nach einer groben Attacke Mattia Bottanis an Cedric Itten, die rote Karte zückt, kippt das Spiel wieder auf die St.Galler Seite.
Zu zehnt haben die Luganesi keine Chance mehr. St.Gallen kontrolliert das Spiel, ehe Quintillà das Spiel mit seinem zweiten Tor in der 90. Minute entscheidet.
Ähnlich wie in Genf kommen die St.Galler nach der Pause nervös aufs Spielfeld zurück. Die erst sattelfeste Abwehr schwimmt in der zweiten Halbzeit immer wieder. Fehlpässe und Abstimmungsprobleme bringen die St.Galler immer wieder unnötig in Bedrängnis.
Nichtsdestotrotz gibt es auch in Lugano drei Punkte für St.Gallen. Die Espen haben nun in den vergangenen sieben Spielen 19 Punkte geholt.
Aus einer soliden St.Galler Mannschaft stechen drei heraus: Stergiou, Quintillà, Ruiz.
Das Foul an Cedric Itten. Mattia Bottani streckt Cedric Itten in der gegnerischen Hälfte brutal um. Zurecht sieht der Luganesi dafür die rote Karte und muss frühzeitig unter die Dusche.
Über den Unparteiischen wird nach dem Spiel nicht diskutiert. Gute Leistung von Sandro Schärer und seinem Team.
27. Oktober, Tessin, 22 Grad: Ein Blick auf die beide Fankurven zeigt, dass die Gäste aus der Ostschweiz zahlenmässig weit überlegen sind. Rund 200 grünweisse Anhänger feuern ihre Mannschaft an, wohingegen sich das Heimteam mit deren 50 begnügen muss.
FCSG-Trainer Peter Zeidler:
«Trotz dieses Siegs bleiben wir auf den Boden. Nach der Pause hatten wir etwas Glück. Das wir es aber wie in Genf vergangene Woche durchgezogen haben, spricht aber für uns und ist kein Zufall.»
«Cedric Itten hat möglicherweise eine Knöchelverletzung. Wie gravierend sie ist, können wir allerdings noch nicht sagen.»