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FC St.Gallen
Der FC St.Gallen unterliegt Basel in einem umkämpften Spiel 0:3. Die Ostschweizer zeigten gute Ansätze, offensiv blieben sie aber einmal mehr harmlos. Für die St.Galler verschärft sich vier Wochen vor Saisonende die Situation: Europa rückt in weite Ferne, der Abstiegssumpf ist Tatsache.
Pünktlich zum Spielanpfiff zog ein Graupelschauer über den Kybunpark. Doch nicht nur wegen des trüben und kühlen Wetters dürfte es die St.Galler Fans bereits in der Startphase gefröstelt haben: Schon in der zweiten Minute kam Basel zu einer hochkarätigen Torchance. St.Gallens Torpfosten verhinderte, dass die Gäste durch Samuele Campo in Führung gingen. In der elften Minute kamen die Espen zur ersten guten Chance. Doch Axel Bakayoko, den die Basler im Strafraum vergessen zu haben schienen und unbedrängt zum Abschluss hätte kommen können, rutschte aus und verpasste den Ball. In der Folge kamen die Basler wieder zu einigen Möglichkeiten: Beim ersten Torschuss von Ricky van Wolfswinkel vermochte FCSG-Goalie Dejan Stojanovic den Ball noch über die Latte zu lenken, beim zweiten Schuss des Holländers in der 21. Minute blieb er jedoch chancenlos: 1:0 für den FCB. Der FCSG liess sich davon aber wenig beirren und spielte weiter mutig nach vorne. Beinahe hätte sich St.Gallens Kampfgeist in der 35. Minute bezahlt gemacht: Simone Rapps Kopfball ging aber nur ans rechte Lattenkreuz. Der FCSG spielte gut mit, sorgte aber vor dem gegnerischen Tor – wie so oft – für wenig Gefahr.
Nach der Pause versuchten die St.Galler, die gegen Basel in dieser Saison bereits vier Punkte geholt haben, mitzuhalten. Wie schon in der ersten Halbzeit zeigte der FCSG gute Ansätze, doch vor dem Tor blieben die Espen harmlos. Es kam, was kommen musste: Entgegen dem Spielverlauf baute der FCB seine Führung durch Samuele Campo aus. St.Gallen machte auch nach dem zweiten Basler Tor Druck nach vorne, ein Tor fiel jedoch nicht. Stattdessen durften die zahlreich mitgereisten Basler Fans neun Minuten vor Schluss noch einmal jubeln. Valentin Stocker erhöhte auf 3:0 für den FCB.
Der FCSG, dem es bekanntlich immer mal wieder gelingt, den «Grossen» ein Bein zu stellen, kann Basels Lauf, der seit dem 9. Dezember 2018 anhält, nicht stoppen. Für die St.Galler verschärft sich vier Wochen vor Saisonende die Situation: Europa rückt in weite Ferne, der Abstiegssumpf ist Tatsache.
Majeed Ashimeru war der aktivste St.Galler und zeigte sich extrem ballsicher. Vor allem in der ersten Halbzeit liefen die meisten Angriffe über den Mittelfeldspieler.
Während es Ashimeru gelang, Akzente zu setzen, nahmen die beiden anderen Mittelfeldspieler Vincent Sierro und Jordi Quintillà, die sonst aktiv das Spiel mitgestalten und diktieren, wenig Einfluss auf die Partie. Quintillà wurde bereits in der Pause ausgewechselt. Für ihn kam Nusah Nuhu aufs Feld.
Fragezeichen gab es schon vor Spielanpfiff. Zwar nicht auf den Zuschauerrängen, dafür auf den heimischen Sofas: Finden Sie den Fauxpas in der Startaufstellung?
In der FCSG-Mannschaftsaufstellung, welche das SRF im Vorfeld des Spiels einblendete, vermischten sich St.Galler Spielernamen mit Basler Gesichter.
Mit Mütze, Winterjacke und Wolldecke: Trotz kühlen acht Grad verfolgten 13'755 Besucher das Spiel im Kybunpark. Nicht überraschend: Auch der sonst ziemlich ausgestorbene Gästesektor war – wie immer gegen Basel – gut gefüllt und sorgte für ordentlich Stimmung.
Nicolas Lüchingers Reaktion wenige Minuten nach dem Spiel lässt erahnen, wie gross der Frust der Mannschaft nach dieser Niederlage sein muss. Auf die Frage eines Journalisten nach einem Interview antwortet er genervt: «Was soll man da noch sagen.» Und verschwindet in der Kabine. Es sind Tranquillo Barnetta und Simone Rapp, die nach der 0:3-Pleite nach Erklärungen suchen:
FCSG-Trainer Peter Zeidler sagte, angesprochen auf die harmlose Offensive: «Man spürt, dass bei einigen Spielern, wie etwa Axel Bakayoko, die Überzeugung fehlt. Sie denken von Anfang an, dass der Ball nicht ins Tor gehen wird. Und genau so ist es dann eben auch.» Er habe aber nicht das Gefühl, dass die Mannschaft Angst habe oder am Mentalen scheitern werde, sagt Zeidler weiter.