Am Sonntag, 16.30 Uhr, trägt der FC St.Gallen das letzte Spiel der Saison gegen Lausanne aus. Nach vier sieglosen Pflichtspielen in Folge will Trainer Peter Zeidler endlich wieder einen Erfolg feiern. Und er freut sich auf die Saison 2023/24 – mit zwölf Teams und Playoff-Modus.
Auch beim letzten Heimspiel gegen Lausanne wird der FC St.Gallen vor einer grün-weissen Fan-Wand spielen. 17'000 Tickets sind zwei Tage vor dem Spiel bereits verkauft, heisst es an der Medienkonferenz am Freitagmittag. Trotz 2:3-Schlappe gegen die Grasshoppers. Doch wie motiviert man die Mannschaft, wenn es um nichts mehr geht? So lautet die Frage eines Fans, die jeweils zu Beginn der Medienkonferenz eingeblendet wird. «Die Mannschaft motiviert sich selber, sie will sich gut verabschieden und im Idealfall auf 50 Punkte aufstocken», antwortet Trainer Peter Zeidler mit einem Lächeln auf den Lippen.
50 Punkte – es wäre nach der Vizemeisterschaft 2020 der beste Wert seit 2013. Und dies, obwohl die letzten vier Pflichtspiele verloren gingen. «Wir wollen auf jeden Fall einen guten Abschluss machen, es geht ja bald wieder los. Den Schwung wollen wir mitnehmen», fügt Zeidler an. Aufgrund der bevorstehenden WM in Katar, wird die neue Saison bereits am 16. Juli beginnen.
Die nächste Frage an diesem Nachmittag: Werden zum Saisonende Spieler verabschiedet? Zeidler nickt.
«Die Vorbereitungen und Gespräche in diese Richtung laufen. Ich möchte aber keine Namen nennen, das werden wir am Sonntag sehen.»
Ein Abschiedsspiel für bestimmte Spieler sei aber nicht geplant. Zeidler will mit der besten Mannschaft auf den Platz und ein Erfolgserlebnis feiern.
Bis auf den verletzten Leonhard Münst und den gelbgesperrten Basil Stillhart stünden auch alle Spieler zur Verfügung. Dies verspricht für den Sonntag einige Rotation. Gegen Grasshoppers stellte Zeidler Christopher Lungoyi, Fabian Schubert und Alessio Besio in den Sturm, eine Konstellation, die es so noch nie gegeben hatte in dieser Saison.
Fünf Abgänge dürften mehr oder weniger feststehen: Die Leihverträge von Bastien Toma, Alexandre Jankewitz, Salifou Diarrassouba, Leonhard Münst sowie Christopher Lungoyi laufen per 30. Juni aus. Wie auch jener von Innenverteidiger Matej Maglica, dem Mann aus dem Stuttgarter Nachwuchs. Bei ihm zieht der FC St.Gallen wohl die Kaufoption. Der 1,98 Meter grosse Kroate stand in der Rückrunde in 17 möglichen Partien 13-mal in der Startelf.
Und dann sind da die Gerüchte, dass auch Trainer Zeidler einer der Abgänger sein könnte. Basel? Augsburg? Hoffenheim? Diese Liste wird fast täglich länger. «Peter Zeidler hat drei Jahre Vertrag beim FC St.Gallen und Peter Zeidler fühlt sich sehr wohl beim FC St.Gallen», antwortet der Trainer knapp. Er habe bisher solche Gerüchte nicht kommentiert und werde dies auch am 20. Mai nicht anfangen.
Dann kommt auch der neue Playoff-Modus, der auf die Saison 2023/24 eingeführt wird, zur Sprache. Der «Blick» schreibt von einer «Liga-Revolution». Was Zeidler zum neuen Modus zu sagen hat?
«Eine Revolution ist es nicht, aber es wird sich sicher einiges verändern. Und ich bin überzeugt, dass auch weiterhin das beste Team den Meistertitel holen wird.»
Ausserdem freue er sich auf die Zwölferliga.
Vielleicht, weil dann auch der Zehntplatzierte noch Chancen auf europäische Spiele hätte? Zeidler antwortet mit einem Schmunzeln:
«Wir wollen demnächst über den Cupfinal nach Europa.»
Dazu muss man ihn allerdings erst gewinnen.