FALL OWONA: FC St.Gallen wehrt sich gegen Owonas Aussagen

FUSSBALL. FCSG-Stürmer Brice Owona, der wegen Vergewaltigung angeklagt ist, hat in einem Interview mit der Zeitung «Blick» Aussagen gemacht, die der FC St.Gallen nun richtigstellt.

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Brice Owona hat im Interview mit «Blick» behauptet, dass der Verein ihn nach seiner Verhaftung am 28. November 2011 - ihm wird Vergewaltigung vorgeworfen - «gar nicht» unterstützt habe. Owona wird zitiert: «Meine Freundin hat bei Sportchef Heinz Peischl mindestens fünfmal angerufen, damit er sich wenigstens mal erkundigt, weshalb ich im Gefängnis bin. Nichts geschah.» Diese Aussagen würden nicht der Wahrheit entsprechen, schreibt der FC St.Gallen in einer Medienmitteilung. Owonas Freundin habe Sportchef Peischl am 28. November telefonisch kontaktiert und über die Verhaftung informiert - allerdings ohne Gründe für die Festnahme zu nennen.

Ab diesem Zeitpunkt hätten der FC St.Gallen in Person von Heinz Peischl und der damalige Medienchef Markus Scherrer mit der Staatsanwaltschaft und der Polizeibehörde Kontakt aufgenommen um sich über die Gründe für die Verhaftung zu informieren. Aus ermittlungstechnischen Gründen seien die Hintergründe nicht offen gelegt worden, heisst es weiter. Der Verein habe in der Folge mehrfach täglich telefonischen Kontakt mit Owonas Anwalt, Stephan Jau, gehabt.

Weiter hat Brice Owona im Interview behauptete, nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft habe ihm Heinz Peischl in einem Gespräch mit seinem Berater erklärt, dass der Verein sich bemühe, den Vertrag mit ihm aufzulösen. Der FC St.Gallen bestätigt das Gespräch, hingegen habe die angestrebte Vertragsauflösung nicht im Zusammenhang mit der Festnahme gestanden. Die angestrebte Auflösung des bestehenden Vertrags sei in Absprache mit Owonas Spielerberater Walther Fernandez getroffen worden.

«Da für den FC St.Gallen - damals wie heute - die Unschuldsvermutung besteht, wurde für Brice Owona nicht nur nach einem neuen Arbeitgeber gesucht, sondern wäre darüber hinaus auch die fällige Kaution in Höhe von 20'000 Franken hinterlegt worden, um ihm die Fortführung seiner fussballerischen Karriere zu ermöglichen», schreibt der Klub weiter. All dies sei in einvernehmlicher Absprache mit Walther Fernandez geschehen. (pd/maw)