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FC St.Gallen
Vier Wechsel zur Pause verleihen der Mannschaft von Trainer Peter Zeidler im Letzigrund den entscheidenden Schub, St.Gallen bezwingt den Angstgegner FC Zürich verdient mit 3:1. Mit dem ersten Sieg in dieser Saison gegen die Zürcher schliessen die St.Galler zumindest bis am Sonntag wieder bis auf zwei Punkte zu den Young Boys auf. Der Leader empfängt Luzern.
Nach der 0:5-Niederlage gegen Basel verändert Trainer Peter Zeidler seine Startformation in Zürich gleich auf vier Positionen. Nebst Axel Bakayoko und André Ribeiro setzt der Coach auf Tim Staubli und Yannis Letard.
Die beiden Stürmer Ermedin Demirovic und Cedric Itten sowie Mittelfeldspieler Victor Ruiz und Innenverteidiger Betim Fazliji erhalten in diesem Spiel der letzten Chance auf den Meistertitel vorerst eine Pause. Zudem rückt Zeidler vom Raute-System ab und lässt sein Team in einem 4-3-3 spielen.
Der Start glückt dem FC St.Gallen. Schon nach 40 Sekunden erhalten die Gäste im Letzigrund nach einem Foul an Jérémy Guillemenot einen Penalty zugesprochen, den Jordi Quintillà problemlos zur Führung verwertet.
Doch der FC Zürich, der zuletzt drei Spiele in Folge mit der Gesamttordifferenz von 0:10 verloren hatte, findet sich danach besser zurecht als St.Gallen. Die Ostschweizer müssen sich immer wieder zurückdrängen lassen, Zürich greift munter an. Beim FC St.Gallen machen sich die Umstellungen bemerkbar.
Nur, auch der Gastgeber patzt, doch Ribeiro kann davon nicht profitieren, weil er den Pass im Strafraum in die Beine des Gegners spielt. Nach einer Viertelstunde profitiert Zürich von einem St.Galler Abwehrfehler. Benjamin Kololli erzielt freistehend das 1:1.
Zürich versucht weiter, St.Gallen unter Druck zu setzen. Das gelingt der Mannschaft von Ludovic Magnin aber nicht mehr so gut wie noch vor dem Ausgleich. Die neu zusammengesetzten Ostschweizer finden sich besser und kommen durch Ribeiro zu zwei guten Möglichkeiten. Trotzdem bleibt Zürich das gefährlichere Team, in der 42. Minute scheitert Kololli mit einem platzierten Freistoss an Goalie Zigi. St.Gallen fehlt es in den ersten 45 Minuten an Durchschlagskraft.
Nach der Pause nimmt St.Gallens Trainer Zeidler gleich vier Wechsel vor. Itten kommt für Ribeiro, Demirovic für Bakayoko, Ruiz für Staubli und Fazliji für Letard. Nach drei Minuten machen sich die Umstellungen schon bezahlt. Nach einer schönen Flanke von Demirovic trifft Itten sehenswert zum 2:1 für die Ostschweizer.
Die neuen Kräfte tun den Ostschweizern gut. St.Gallen ist nun das bessere Team und im Ansatz tritt es so auf wie zu seinen besten Zeiten in dieser Saison. Zwischen der 54. und der 61. Minute verpassen es die Gäste aber, die Vorentscheidung herbeizuführen. Zuerst vergibt Demirovic eine ausgezeichnete Möglichkeit, dann ist Goalie Yanick Brecher nach einer tollen Aktion von Guillemenot noch mit den Fingerspitzen am Schuss des Genfers dran. Wenig später zählt ein Tor von Fazliji wegen einer Abseitsposition nicht.
So ist es verdient, als Guillemenot in der 75. Minute auf 3:1 für St.Gallen erhöht. Zürich hat an Elan verloren und den spielfreudigen St.Gallern kaum mehr etwas entgegen zu setzen.
Die Schlussphase in diesem Spiel hat es in sich. In der 86. Minute entscheidet Schiedsrichter Jaccottet nach einem vermeintlichen Foul an Guillemenot vorerst auf Penalty, nimmt den Elfmeter nach einer Intervention des Videoschiedsrichters aber zurück. In der Nachspielzeit erhält der eingewechselte Marco Schönbächler wegen Schiedsrichterbeleidigung die direkte rote Karte gezeigt.
Dank St.Gallens Erfolg nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Thun und Basel ist die Entscheidung um den Meistertitel vertagt. Hätte St.Gallen am Samstag nicht gewonnen, hätten die Young Boys schon am Sonntag Meister werden können.
Das zweitletzte Spiel dieser Saison bestreitet der FC St.Gallen am nächsten Freitag. Dann empfangen die Ostschweizer nach der ersten längeren Spielpause seit langem das letztklassierte Xamax.
Cedric Itten. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung trifft der Schweizer Internationale per Direktabnahme zum 2:1. Auch Victor Ruiz verleiht St.Gallens Spiel viel Schwung. Goalie Lawrence Ati Zigi agiert ebenfalls stark.
Axel Bakayoko und André Ribeiro können Cedric Itten und Ermedin Demirovic nicht vergessen machen. Zudem hinterlässt die Abwehr beim Gegentor keinen sattelfesten Eindruck. Zürich kommt doch sehr einfach zum Ausgleich.
Schiedsrichter Jaccottet behält stets den Überblick, auch als es phasenweise hitzig wird. Kurz vor Schluss nimmt er nach einer VAR-Intervention einen Penalty für St.Gallen zurück. Guillemenot wurde wohl ein wenig berührt, hatte sich aber doch auch zu theatralisch fallen lassen.
Die beiden Teams schenken sich nichts, der Schiedsrichter muss vor der Pause oft die gelbe Karte ziehen. Nach gut einer halben Stunde legt sich St.Gallens Lukas Görtler nach einem harten Foul, für das er verwarnt wird, mit FCZ-Trainer Ludovic Magnin an.
Peter Zeidler, Trainer FC St.Gallen: «In der ersten Halbzeit hatten wir einige heikle Situationen zu überstehen. Wir kassierten früh das 1:1, das eigentlich überfällig war. So waren wir froh, mit dem Unentschieden in die Pause gehen zu können. In der zweiten Halbzeit waren wir überlegen und erspielten uns einige gute Chancen. Der Sieg ist in dieser Höhe verdient. Und er ist nach den zwei Niederlagen auch sehr wichtig. Wir haben gezeigt, dass wir noch da sind.»
Ludovic Magnin, Trainer FC Zürich: «Peter Zeidlers Aufstellung hat uns überrascht. Trotzdem spielten wir eine gute erste Halbzeit nach zuletzt drei schlechten Spielen. Doch wer dann so verteidigt, kann gegen St.Gallen nicht gewinnen. Nach der Pause hat das Team der St.Galler doch an Qualität zugelegt.»