Man rennt und rennt und verpasst den Zug trotzdem. Oder auf dem Weg zur Arbeit stellen sich immer wieder unüberwindbare Hindernisse in den Weg. Man wacht schweissgebadet auf und ist froh, war es nur ein Traum.
Man rennt und rennt und verpasst den Zug trotzdem. Oder auf dem Weg zur Arbeit stellen sich immer wieder unüberwindbare Hindernisse in den Weg. Man wacht schweissgebadet auf und ist froh, war es nur ein Traum.
Der FC St. Gallen verbindet schlechte Träume vor allem mit dem FC Vaduz, wo frühere seiner Spieler aufblühen und ihren ehemaligen Clubkollegen gerne weh tun. Für die Ostschweizer ist dieser Albtraum noch nie zu Ende gegangen. Nach 90 Minuten steht da immer wieder viel Schweiss auf ihrer Stirn, aber einen Ertrag gibt es kaum. Lange waren es nur die St. Galler, die sich abmühten mit den zähen Liechtensteinern. Seit Mittwoch ist das anders.
Vielleicht hätte Ancillo Canepa, der Präsident des FC Zürich, im Winter einen Blick nach Osten werfen müssen, als er beschloss, Armando Sadiku an Vaduz auszuleihen. Zwar tat der Albaner dem FC Zürich in den Direktbegegnungen nicht gleich derart weh wie Moreno Costanzo oder Dejan Janjatovic den St. Gallern. Aber nun ist Abstiegskampf. Da zählt auch, was auf anderen Plätzen passiert. Am Mittwoch gegen Sion traf Sadiku zweimal. Vaduz gewann, am selben Abend verlor der FC Zürich gegen Lugano. Drei Runden vor Schluss belegen die Zürcher den letzten Rang. Der Traditionsclub wankt. Sadiku hat viel dazu beigetragen, und die Lage für ihn, Vaduz und den FC Zürich könnte sich gar noch zuspitzen. In der letzten Runde treffen die beiden Teams im Letzigrund aufeinander. Wie wird sich Sadiku verhalten im Spiel gegen einen Verein, der immer noch einen Teil seines Salärs bezahlt? Zu dem er eigentlich nach dieser Saison zurückkehren sollte? Will Sadiku bald in der Challenge League spielen?
Der Kollege sagt, die Hauptsache sei, dass Sadiku im Sommer im EM-Spiel mit den Albanern der Schweiz nicht weh tun werde. Wenn doch, dürfte der Stürmer künftig nicht mehr nur Canepa Albträume bereiten.
patricia.loher@tagblatt.ch