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Im letzten Spiel des Jahres gastiert der FC Wil am Dienstagabend bei Lausanne-Ouchy.
Unabhängig vom Ausgang des Spiels am Dienstag dürfte man beim FC Wil mit dem bisherigen Saisonverlauf in der Challenge League kaum zufrieden sein. Ein allfälliger Sieg gegen Lausanne-Ouchy würde wohl nur halbwegs entschädigen für eine durchzogene Hinrunde.
Der FC Wil ist ambitioniert und mit sportlichem Erfolg in diese Spielzeit gestartet. Doch die Ernüchterung folgte schnell. Von den ersten 14 Meisterschaftsspielen konnten nur gerade drei gewonnen werden.
Mit dieser Bilanz sind die Wiler nur vier Punkte vor dem letztklassierten Xamax platziert. Die Neuenburger könnten aber noch bis auf einen Punkt heranrücken.
Der nächste Gegner gehört zu den Überraschungen dieser Saison. Die Westschweizer spielen einen abgeklärten und zielstrebigen Fussball. Bisher mit Erfolg. Nach Verlustpunkten stehen die Westschweizer nur zwei Zähler hinter dem Leader Grasshoppers. Angetrieben und finanziert durch seinen reichen Klubbesitzer machen die Waadtländer eine gute Figur.
Es scheint, als ob der FC Wil in dieser Saison viel Lehrgeld für seinen «Jugendwahn» bezahlt. 13 der 21 Gegentore fielen nach stehenden Bällen. Ein beunruhigender Wert, der schnellstmöglich korrigiert werden muss. Passiert das nicht, wird der Abstiegskampf in Wil schneller ein Thema, als man das für möglich gehalten hätte.
Auch in der Offensive läuft es bei den Ostschweizern alles andere als rund. Bisher stehen nur magere 13 Tore zu Buche. Zusammen mit Xamax stellen die Wiler damit den harmlosesten Angriff der Liga. Auch da haben die Ostschweizer in der Winterpause Handlungsbedarf.
«Es ist utopisch zu meinen, dass man mit 22 jungen Spielern die Challenge League zusammenschiesst», so Trainer Alex Frei nach der Niederlage in Winterthur. Er ergänzte auch, dass es dem FC Wil guttun würde, wenn er sein Kader verstärken würde.
Das Talent allein könnte am Ende nicht ausreichen, um in der Liga zu bestehen. Vor allem, wenn der FC Wil in den Abstiegsstrudel gerät, wird es wichtig sein, gestandene Spieler zu haben, welche die Mannschaft führen. Es ist fraglich, ob die Schultern von Philipp Muntwiler, Mergim Brahimi, Valon Fazliu und Robin Kamber dafür stark genug sind.
Gut spielen können die jungen Wiler, doch sie müssen nun die Fehler korrigieren und sind auf Erfolgserlebnisse angewiesen, um zu beweisen, dass das Konzept des «Jugendwahns» sich doch bewähren kann. Die nächste Chance dafür bietet sich am Dienstag ab 18.15 Uhr in Lausanne.