An den Schweizer Hallen-Nachwuchs-Meisterschaften der Leichtathleten in Magglingen dürfen die Thurgauer mit ihrer Ausbeute mehr als zufrieden sein. Neun Medaillen nahmen sie nach Hause.
LEICHTATHLETIK. Freude bei den Thurgauern in Magglingen: 3 Schweizer-Meister-Titel, 1×Silber, 5×Bronze sowie unzählige Final-Plazierungen (Top 8). Diese Bilanz darf sich sehen lassen. Dies besonders, nachdem der extrem starke Jahrgang 1994 mittlerweile bei den Erwachsenen startet. Somit blieb zwar die Masse an überragenden Leistungen aus, dafür rückten einige Arrivierte, aber auch viele neue Gesichter in den Fokus. «Das war ein guter Zwischenschritt Richtung Sommer», bilanzierten die Trainer der Stützpunkte Frauenfeld und Oberthurgau.
In den Sprintwettbewerben haben die Thurgauer nach dem Wechsel zu den Erwachsenen (Brahian Pena, Charlène Keller, Lena Weiss) die starke Stellung eingebüsst. Mit Andrina Hodel vom LC Frauenfeld als Bronzemedaillengewinnerin bei der U16 über 60 m in 8,13 (Vorlauf 8,10) ist ein neuer Name an der Schweizer Spitze aufgetaucht.
Jetzt haben die Thurgauer eine sehr starke Position im Hürdensprint eingenommen. Insgesamt zehn Athleten standen in den verschiedenen Finals.
Für die grösste Überraschung war dabei Andrina Flury (Amriswil-Athletics) verantwortlich. Die Schülerin an der NET in Kreuzlingen steigerte ihre bisherige Bestleistung über 60 m um unglaubliche 0,5 Sekunden und gewann so eigentlich völlig unerwartet das spannendste Rennen dieser Meisterschaften.
Die ersten vier Läuferinnen wurden alle mit 8,20 gestoppt, die Tausendstel mussten entscheiden. Mit der gleichen Zeit, aber eben um wenige Tausendstel langsamer gewann Andrina Hodel ihre zweite Bronzemedaille an diesen Titelkämpfen.
Bei den U18 setzte sich mit Mathieu Jaquet vom LC Frauenfeld ebenfalls ein Schüler der NET durch. Er zeigte einen starken Final und gewann in 8,21 klar. Auf dem Bronzeplatz in 8,49 beendete Luca Marticke (Amriswil-Athletics) – Schüler am Sport-KV in Kreuzlingen – das Rennen, knapp gefolgt vom Mehrkämpfer Stiward Pena auf Rang 4. Pena hatte zu den Favoriten gezählt, hatte das Handicap, schon vorher drei Disziplinen bestritten zu haben. Dabei gewann er in einem hochstehenden Hochsprung mit 1,96 Silber.
Die Frechheit, mit der Andri Oberholzer (Amriswil-Athletics) den Stabhochsprung der U20 gewann, hat alle verblüfft.
Im Wettkampf, der über acht Stunden dauerte, schien alles für Oberholzer nach übersprungenen 4,05 wegen Wadenkrämpfen bereits zu Ende. Er liess nun alle weiteren Höhen aus, um seine Wadenmuskulatur zu schonen, und stieg erst wieder bei 4,45 in den Wettkampf ein, als nur noch ein Konkurrent übrig war. Oberholzer– bisherige Bestleistung 4,30 – nahm einen harten Stab, den er noch nie gesprungen war, und schaffte damit tatsächlich mit dem letzten Anlauf doch die Goldmedaille. Vorher schon, quasi um die Wartezeit im Stabhochsprung zu verkürzen, gewann er mit 14,38 Bronze im Kugelstossen.
Bronze im Weitsprung der U18 schaffte die Schülerin am Sport-KV, Melina Fontanive (Amriswil-Athletics), mit neuer Bestleistung von 5,41, während bei den U20 Michele Marticke mit 6,52 1 cm zum Podest fehlte.