Drei weitere Überraschungen

Renato Schatz
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Sheffield United mischt die Premier League auf

Obschon Sheffield United das kostengünstigste Kader der Premier League hat, ist es nicht im Abstiegskampf involviert. Gegenwärtig belegt das Team von Chris Wilder Rang acht – mit einem Spiel weniger. Die Werkzeuge der «Blades» (Klingen) erinnern an Kick and Rush. Keine Mannschaft in Englands Eliteklasse spielt mehr lange Bälle. Und keine gibt weniger Schüsse ab. Die offensive Ausbeute ist zwar entsprechend mager, doch weil die Fünferkette exzellent funktioniert – neunmal blieb man ohne Gegentor –, ist Sheffield nur schwer zu bezwingen.

Marseille ist in Frankreich «best of the rest»

Die hauptstädtische Hegemonie in Frankreich hat Bestand. Dahinter folgt Olympique Marseille. Zwischenzeitlich blieb «OM» in 16 Pflichtspielen en suite unbesiegt. Dafür verantwortlich sind vor allem Dario Benedetto und Dimitri Payet, die in der Ligue 1 je zwölf Skorerpunkte sammelten. Trainer André Villas-Boas galt als Jahrhunderttalent, doch seine Karriere geriet ins Stocken. Er versuchte sich als Rallyefahrer und Coach in China. Nun führt er Marseille wohl zurück in die Champions League. Es wäre das erste Mal seit sieben Jahren.

Mit Ü30-Angriff und vielen Fouls ist Getafe vorne dabei

Getafe belegt den vierten Rang in Spanien, wo eigentlich die fussballerische Hochkultur praktiziert wird. Das Team aus einem Vorort von Madrid ist eine Ausnahme. Keine Mannschaft in La Liga foult öfter. Und auch die 88 gelben Karten sind zweifelhafte Spitze. Vorne sorgt der Ü30-Dreizack um Angel Rodriguez, Jaime Mata und Jorge Molina für Tore. 32 Pflichtspieltreffer hat das Trio bereits erzielt. In den Europa-League-­Sechzehntelfinals setzte sich Getafe jüngst gegen Ajax Amsterdam durch.