Vor dem Daviscup-Final Ende November stehen für Roger Federer und Stan Wawrinka noch zahlreiche wichtige Turniere an. Gut möglich, dass die beiden Schweizer das eine oder andere auslassen. Auch Basel könnte betroffen sein.
TENNIS. Um die Balance zwischen sportlicher Herausforderung und körperlicher Erholung zu finden, ist die Turnierplanung entscheidend. Für die beiden besten Schweizer hat sich die Situation verschärft, seit sie sich in Genf für den Daviscup-Final qualifiziert haben. Bevor Roger Federer und Stan Wawrinka vom 21. bis 23. November in Lille gegen Frankreich antreten werden, stehen mehrere wichtige Turniere an – die beiden Masters-1000-Anlässe in Shanghai und Paris, die Swiss Indoors in Basel und die World Tour Finals in London. Zu viele, um die erwähnte Balance beizubehalten.
Federer sagt deshalb offen, dass er sich überlegt, ein Turnier auszulassen. «Ich habe noch zwei Prioritäten dieses Jahr», so der Baselbieter, «die World Tour Finals in London und den Daviscup-Final». An beiden Anlässen hat der Weltranglistendritte reelle Chancen, zu gewinnen. «Um bestmöglich darauf vorbereitet zu sein, lote ich die für mich besten Optionen aus.» Eigentlich müsste er auf sein Heimturnier in Basel verzichten. Die Swiss Indoors, ein ATP-500-Anlass, sind sportlich betrachtet am bedeutungslosesten. Allerdings legten Federer und Turnierdirektor Roger Brennwald vergangenes Jahr einen längeren Disput bei. Und der 17fache Grand-Slam-Sieger wird diesen Frieden kaum aufs Spiel setzen. Also wird er vermutlich das Turnier in Shanghai auslassen, das am 5. Oktober beginnt. Weil Federer 2013 dort in der dritten Runde gescheitert ist, hat er heuer fürs Ranking fast keine Punkte zu verteidigen. Zudem könnte er dann bis zum Turnier in Basel, also im ganzen über fünf Wochen, pausieren.
Gegen eine Teilnahme am Turnier in Paris spricht, dass sich Federer nie wirklich anfreunden konnte mit dem Anlass im Stadtteil Bercy. Zudem würde ihm eine Absage in Paris eine Pause zwischen den Swiss Indoors und den World Tour Finals in London garantieren.
Wawrinka hingegen gab nach dem Halbfinal-Triumph im Daviscup an, dass er alle anstehenden Turniere noch spielen wolle. Das heisst aber nicht, dass der Vierte der Weltrangliste damit rechnet, jeweils weniger weit zu kommen als Federer. Vielmehr begründet er dies mit der Spielfreude, die er momentan spüre.