Im Eishockey sind die St. Galler Bettler Könige im Cup und stehen im Final

In der Meisterschaft flop, im Cup top: Rapperswil-Jona erreicht wie in der vergangenen Saison den Cupfinal. Die St. Galler dürfen sich Chancen auf den zweiten Cupsieg in Folge ausrechnen.

Daniel Good
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Rapperswiler Jubel nach dem 3:2-Siegtreffer durch Jorden Gähler (Mitte). (Bild: Walter Bieri/KEY)

Rapperswiler Jubel nach dem 3:2-Siegtreffer durch Jorden Gähler (Mitte). (Bild: Walter Bieri/KEY)

Am östlichen Ende des Zürichsees sollten sie am besten nur noch um den Schweizer Cup spielen. In der Meisterschaft fahren die Eishockeyspieler aus Rapperswil-Jona Niederlage um Niederlage ein. 19 verlorenen Spielen stehen in der NLA bloss 4 Siege gegenüber.

Die Quittung ist der letzte Platz in der Tabelle. Die Qualifikation für das Playoff ist schon lange in weite Ferne gerückt. Es geht für die St. Galler Mannschaft im Meisterschaftsbetrieb nur noch darum, nach dem Aufstieg in der vergangenen Saison in der NLA zu bleiben.

Ohne Niederlage seit Oktober 2016

Im Cup sieht alles ganz anders aus für Rapperswil-Jona. Neun Siege reihte der Club aneinander. Die letzte Niederlage im Cup datiert vom 25. Oktober 2016, als der damalige NLB-Verein daheim Lausanne mit 1:2 nach Verlängerung unterlag.

Die Serie an erfolgreichen Cuppartien hatte für Rapperswil-Jona die angenehme Folge, dass es im 4. Februar dieses Jahres mit einem 7:2-Sieg im Final daheim gegen Davos den Titel holte.

Toggenburger Torschütze vom Dienst

Auf dem Weg zum mit Abstand grössten Erfolg in der Vereinsgeschichte räumte Rapperswil-Jona auch Zug aus dem Weg. Heute vor genau einem Jahr fegten die St. Galler im Viertelfinal den Favoriten mit 5:1 vom Eis. Zu den Rapperswiler Torschützen gehörte auch der Toggenburger Jorden Gähler, der beim 3:2-Halbfinaltriumph gegen Langnau am Dienstag den Siegtreffer erzielte.

Zuvor sieben Niederlage in Folge

Der Halbfinal gegen Langnau zeigte abermals, dass Cup und Meisterschaft zwei paar verschiedene Paar Schuhe sind für Rapperswil-Jona. In der Meisterschaft hatten die Ostschweizer zuvor sieben Mal gegen die Emmentaler verloren, in ihrer Paradedisziplin drehten sie den Spiess aber um.

Einer der wichtigsten Spieler in der Mannschaft der Rapperswil ist der Goalie Melvin Nyffeler, ohne den sie in der Meisterschaft mit noch weniger Siegen zu Buche stehen würde. In der vergangenen Saison musste Nyffeler auf dem Weg in den Final nur einen Treffer einstecken.

Hirzel-Derby als Cupfinal

Die Partien zwischen Rapperswil-Jona und Zug werden im Volksmund «Hirzel-Derby» genannt. Zum Derby kommt es auch im Cupfinal der Saison 2018/19, der am 3. Februar in der Arena in Rapperswil-Jona ausgetragen wird. Die St. Galler hoffen auf ein weiteres Fest. Nach dem Sieg im Cupfinal gegen Davos war die ganze Stadt auf den Beinen, nach dem Aufstieg ebenfalls. Gegen Zug feierten die Ostschweizer den bisher grössten Erfolg in der Meisterschaft.

Der grösste NLA-Erfolg gegen den Finalgegner

2006 qualifizierte sich Rapperswil zum einzigen Mal für die Playoff-Halbfinals. Sie zwangen die Innerschweizer mit einem 5:3-Heimsieg im siebten Spiel in die Knie. Die jüngsten Erfolge haben dazu geführt, dass die Euphorie rund um den einzigen Ostschweizer NLA-Eishockeyclub wieder aufgeflammt ist. Zum Beispiel kommen wieder mehr Zuschauer aus dem Rickengebiet.

Die neun Rapperswiler Siege im Cup

Saison 2017/18:
Winterthur – Rapperswil 0:2
Rapperswil – Lugano 3:0
Rapperswil – Zug 5:1
Rapperswil – Ajoie 4:0
Rapperswil – Davos 7:2


Saison 2018/19:
Dübendorf – Rapperswil 0:5
Olten – Rapperswil 1:3
Davos – Rapperswil 3:4
Rapperswil – Langnau 3:2