Die Franzosen mögen’s heiss

Die kleine Sportfrage

Daniel Good
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Wer hat die Barrage erfunden?

Im französischen Profifussball ist es 1951 zum ersten Mal zu einer Barrage gekommen. Es ging um den Aufstieg in die 1. Division beziehungsweise gegen den Abstieg in die 2. Division. Sperrfeuer ist eine der Übersetzungen des französischen Wortes Barrage. In den sportlichen Barrages geht es meistens heiss zu und her. Das erfuhren auch die Schweizer Fussballer im Rahmen ihres Gastspiels 2005 in der Türkei.

Barrage-Spiele sind bei Veranstaltern beliebt. Weil sie nach der ordentlichen Saison einen ausserordentlichen Ertrag generieren. Auch das Publikum kommt auf seine Kosten. Die Hin- und Rückspiele versprechen Spannung und Intensität. Und die neutralen Zuschauer freuen sich auf Überraschungen. Der Aussenseiter steht nicht von vornherein auf verlorenem Posten. So scheiterte Russland, an der EM 2008 noch Halbfinalist, im November 2009 in der WM-Barrage an Slowenien.

Im Schweizer Clubfussball wurde zwischen 2003 und 2012 eine Barrage zwischen dem Zweitletzten der Super League und dem Zweiten der Challenge League ausgetragen. Meistens setzte sich der Club aus der höchsten Liga durch. Nicht so im Mai 2008, als der FC St. Gallen an Bellinzona scheiterte. Barrages gibt es nicht nur im Fussball. Insbesondere in französisch geprägten Sportarten wie Pétanque oder Rugby finden häufig Qualifikationsspiele statt.

Daniel Good

Weshalb tun die das? Die Welt des Sports steckt voller kleiner Rätsel. Einigen zentralen und weniger zentralen Fragen aus der Welt der Profis geht die Sportredaktion in dieser Rubrik nach.