Die kleine Sportfrage
Wer jemals einen Golfball in den Händen gehalten hat, dem wird aufgefallen sein, dass sich dieser von anderen Bällen unterscheidet. Statt mit einer glatten Oberfläche ist er mit kleinen Dellen, sogenannten «Dimples», versehen. Wozu?
Im Golfsport sind Bälle ideal, die möglichst weit geschlagen werden können. Entscheidend ist dabei der Strömungswiderstand. Er ist eine dem Golfball entgegengesetzte Kraft. Die Dimples haben den Effekt, diesen Strömungswiderstand im Vergleich zu einem glatten Ball klein zu halten. Sie sorgen nämlich dafür, dass sich unmittelbar an der Oberfläche des Golfballes viele kleine Wirbel ausbilden. Dank dieser dünnen «Schicht» von Wirbeln kann die restliche Luft ziemlich ungestört vorbeiströmen. Folglich kann der Ball weiter geschlagen werden.
Bei einer glatten Oberfläche treten diese Verwirbelungen zwar auch auf, jedoch an der Hinterseite des Balles. Der Strömungswiderstand bleibt vergleichsweise hoch, was eine bremsende Wirkung auf den Ball hat.
Mit Dimples können Profis heutzutage bis zu dreimal weiter schlagen. Ihr Vorteil wurde allerdings nur per Zufall entdeckt. Erst als einige Spieler mit ihren langjährig benutzten und von Dellen übersäten Bällen viel weiter schlagen konnten als diejenigen mit neuen Bällen, begann das grosse Pröbeln.
Pascal Koster
Weshalb tun die das? Die Welt des Sports steckt voller kleiner Rätsel. Einigen zentralen und weniger zentralen Fragen aus der Welt der Profis geht die Sportredaktion in dieser Rubrik nach.