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Der FC St.Gallen zieht gegen Vaduz einen schwarzen Abend ein. Die Ostschweizer verpassen es, den Erfolg gegen Luzern zu bestätigen und verlieren bei den letztklassierten Liechtensteinern mit 1:2. Vaduz verdient sich den Erfolg mit Cleverness. Zudem stellt es das deutlich torgefährlichere Team. St.Gallen erwacht erst nach dem Anschlusstor zehn Minuten vor Schluss.
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Es ist kein gutes Spiel. Der FC St.Gallen erarbeitet sich lange kaum eine nennenswerte Möglichkeit. Sein Auftritt ist fehlerhaft, wovon die letztklassierten Liechtensteiner eiskalt profitieren. Erst nach dem Anschlusstor in der 81. Minute kehrt die Spannung zurück. Spielnote: 3,5
Der FC St.Gallen hat die Startphase im Griff. Er lässt den Ball gut zirkulieren und spielt schnell in die Spitzen. Doch fehlt die Präzision, um den Gegner unter Druck setzen zu können.
Basil Stillhart nimmt die Position des gesperrten Lukas Görtler ein. Im Sturm setzt Trainer Peter Zeidler auf Kwadwo Duah und Boris Babic, Jérémy Guillemenot ist hängende Spitze.
In der Abwehr nimmt der Coach im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Luzern keine Änderungen vor: Leonidas Stergiou spielt erneut auf rechts, Musah Nuhu ist neben Betim Fazliji Innenverteidiger, Boubacar Traorè linker Aussenverteidiger.
Nach den Startschwierigkeiten kämpft sich Vaduz in die Partie. Die Mannschaft von Mario Frick setzt mit dem schnellen Umschaltspiel einige Ausrufezeichen. In der siebten Minute taucht Dejan Djokic alleine vor Goalie Lawrence Ati Zigi auf, der aber gut klärt.
Die Gäste bekommen schnell einmal aufgezeigt, weshalb es Vaduz in den vergangenen Wochen gelungen ist, den FC Zürich zweimal zu besiegen und gegen die Young Boys zu punkten. Die Gastgeber spielen clever und warten geschickt ab bis den Ostschweizern Fehler unterlaufen.
St.Gallen kommt in der Startphase durch Kwadwo Duah zu einer Möglichkeit, danach aber tun sich die Ostschweizer je länger je schwerer. Vaduz wird immer gefährlicher. Es nutzt die Räume und bringt St.Gallen immer wieder in Bedrängnis. Als die Liechtensteiner in der 29. Minute durch Joël Schmied in Führung gehen, ist das verdient.
Bis kurz vor der Pause ist Vaduz die deutlich torgefährlichere Mannschaft. St.Gallen wirkt platt. Die Ostschweizer durchlaufen nach dem Gegentor eine schlechte Phase und vermeiden nur dank Glück und Zigi das 0:2.
St.Gallens Spiel ist zu durchschaubar und zu fehlerhaft, um den Tabellenletzten ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die Gäste kommen zu keinen Torchancen mehr. Erst in der 40. Minute sorgen sie wieder einmal für Unruhe: Doch der Freistoss von Jordi Quintillà geht an die Latte.
Da muss in der zweiten Halbzeit deutlich mehr kommen von den St.Gallern!
Trainer Zeidler nimmt in der Pause gleich einen dreifachen Wechsel vor: Er bringt Thody Elie Youan, Tim Staubli und Alessandro Kräuchi, weichen müssen Boris Babic, Fazliji und Nuhu. Stergiou und Stillhart bilden nun die Innenverteidigung.
Von den eingewechselten Spielern erhofft sich Zeidler mehr Schwung. Schon in der 49. Minute gerät Vaduz unter Druck, aber St.Gallen bringt den Ball nicht ins Tor. Wenig später müssten die Liechtensteiner die Führung eigentlich ausbauen, doch Matteo Di Giusto setzt den Ball freistehend aus elf Metern über das Tor.
In der 59. Minute erhält St.Gallen den ersten Corner zugesprochen. Die Gäste wirken nun präsenter und klarer in ihrem Spiel. Ausgerechnet in dieser Phase des Aufschwungs fällt jedoch das 0:2: Joël Schmied ist Doppeltorschütze.
St.Gallen erspielt sich in der Folge durch Youan eine Möglichkeit, doch der Ball geht nur ins Aussennetz. Zehn Minuten vor Spielende erzielt der eingewechselte Kräuchi das Anschlusstor für die St.Galler. Die Ostschweizer drücken nun vehement auf den Ausgleich, doch Staubli vergibt eine gute Möglichkeit. Vaduz verbarrikadiert nun den Strafraum, für St.Gallen gibt es nichts mehr zu holen in diesem Spiel.
Es ist für die Ostschweizer nach zwei Siegen die erste Niederlage gegen Vaduz in dieser Saison.
Die eingewechselten Tim Staubli und Alessandro Kräuchi machen ihre Sache gut. Sie bringen Schwung, die logische Folge: Sie kombinieren sich zu einem Tor.
Boris Babic und Boubacar Traorè: Beide tun sich schwer. Von Babic geht keine Torgefahr aus, Traorè steht vor dem 0:1 falsch.
Es ist ein erster angenehmer Frühlingstag in diesem Jahr, der gesperrte Lukas Görtler nutzt die Gelegenheit: Der Mittelfeldspieler des FC St.Gallen fährt mit dem Velo ins Fürstentum Liechtenstein. Das Zeitmanagement stimmt. Rund eine halbe Stunde vor Spielbeginn trifft der 26-Jährige in Vaduz ein. Zurückfahren darf Görtler aber im Materialbus.
Mit Anpfiff des Spiels entzünden die ausgesperrten Fans ein Feuerwerk hinter dem Rheinpark-Stadion. Es ist ja schliesslich Derby. Ob es Anhänger des FC St.Gallen sind? Später stellt sich heraus, dass die Fans des FC Vaduz für die farbige und ohrenbetäubende Überraschung verantwortlich sind. Der Funke springt wenig später auf ihre Mannschaft über.
Peter Zeidler, Trainer FC St.Gallen: «Unser Auftritt in der ersten Halbzeit war schlecht. Wir waren nicht frisch und mussten froh sein, nur 0:1 in Rückstand zu sein. Wir können diese Leistung nicht nur mit dem Föhn erklären, die Analyse muss tiefer gehen. Hätte ich anders aufstellen sollen? Die zweite Halbzeit war dann besser, doch dann kassieren wir nach einem Standard das 0:2. »
Das Spiel im Liveticker nachlesen: