In der Challenge League gewinnt der FC Wil das Heimspiel gegen Servette mit 6:1 und übernimmt von den Genfern Platz drei. Gjelbrim Taipi und Haris Tabakovic erzielen je zwei Tore.
FUSSBALL. Es fiel dem Frauenfelder Pascal Zuberbühler, Technischer Direktor bei Servette, nicht leicht einzuordnen, was er in Wil eben erlebt hatte. «Was wir heute gezeigt haben, hat überhaupt nichts mit Servette zu tun», wiederholte er mehrfach. Die Genfer, die in der Winterpause den sofortigen Wiederaufstieg zum Ziel ernannt hatten, waren vom FC Wil gedemütigt worden. In anderen Worten ist nicht zu umschreiben, was sich in der IGP Arena in den 94 Minuten davor abgespielt hatte. Auf der einen Seite die Wiler, die eine ihrer stärksten Leistungen in dieser Saison zeigten, den Ball gut laufen liessen und nach einer gewissen Eingewöhnungszeit den Tabellennachbarn immer besser in Griff hatten, ihn phasenweise gar deutlich dominierten. Auf der anderen Seite die Genfer, denen ihr gesperrter Antreiber und bester Torschütze Geoffrey Tréand merklich fehlte.
Entscheidendes trug sich in den Minuten kurz vor und nach der Pause zu. Die Wiler lagen zu jenem Zeitpunkt mit 1:0 in Führung und hatten diesen Vorsprung Gjelbrim Taipi zu verdanken, der nach einer halben Stunde einen Abschluss mit dem linken Aussenrist sehenswert ins Tor befördert hatte. Kurz vor der Pause verhinderte Servettes Verteidiger Christopher Mfuyi regelwidrig ein zweites Gegentor, als er Sandro Lombardi foulte. Die Konsequenzen: direkter Platzverweis für Mfuyi und Penalty für die Wiler. Pascal Cerrone, der anstelle des verletzten Marko Muslin Captain war, übernahm die Verantwortung und traf sicher zum 2:0. Schon beim 1:0-Auswärtssieg in Genf im September des vergangenen Jahres zeichnete Cerrone per Penalty für ein wichtiges Tor verantwortlich. Der Aussenverteidiger erzielte in dieser Saison bisher drei Treffer, alle mittels Foulpenalty.
In der zweiten Halbzeit setzte Servette, trotz numerischer Unterzahl, auf die Karte Offensive. Eine mögliche Aufholjagd wurde aber schon zunichte gemacht, bevor die Genfer zu einer solchen ansetzen konnten. Es war nach Wiederbeginn noch keine Minute gespielt, als Taipi Jordan Brown lancierte und dieser das 3:0 erzielte. Zwar konnten die Westschweizer in der Folge durch den ehemaligen St. Galler Spieler Igor Tadic auf 1:3 verkürzen, mehr liessen die Wiler aber nicht zu. Ganz im Gegenteil: Mit sehenswert herausgespielten Toren erhöhten sie bis zum Schlusspfiff auf 6:1 und stellten den höchsten Saisonsieg sicher. Als zweifacher Torschütze zeichnete sich der eingewechselte Haris Tabakovic aus, und auch Taipi kam in der Nachspielzeit noch zu seinem zweiten persönlichen Erfolgserlebnis. «Das war ein überragender Auftritt und von A bis Z eine Topleistung», sagte FC-Wil-Präsident Roger Bigger nach der Partie.