Zeitgleich mit den Playoff-Halbfinals geht auch der Abstiegskampf in der NLA in die brisante Phase. Fribourg und Ambrì wollen die zweitletzte Chance auf den Ligaerhalt beim Schopf packen.
Fribourg, das die Qualifikation auf Rang elf beendet hat, steigt als Favorit in die Serie. Die Mannschaft gewann vier der bislang sechs Direktbegegnungen. Aber Ambrì verfügt im Abstiegs-Playoff über die viel grössere Routine als Fribourg, das im Herbst noch vom Titel träumte und es in der Champions Hockey League bis in die Halbfinals geschafft hatte. Das Abstiegs-Playoff bestreiten die Freiburger zum ersten Mal seit 2006: Damals verloren sie Serien gegen Langnau mit 2:4 sowie gegen die ZSC Lions mit 0:4 und schafften den Klassenerhalt erst in der Ligaqualifikation gegen Biel, als sie sich 4:0 durchsetzten.
Ganz anders Ambrì: Die Leventiner spielten in den vergangenen Jahren fast immer gegen den Abstieg. 2008 gegen Basel, 2009 gegen Biel und 2015 gegen Rapperswil-Jona schafften sie den Ligaerhalt im Playout-Final; 2011 und 2012 sogar erst in der Ligaqualifikation gegen die NLB-Meister Visp respektive Langenthal.
Adrien Lauper, Freiburger in Diensten von Ambrì, erwartet eine Serie «mit nicht schönen Sachen». Einen Vorgeschmack bot bereits die Hauptprobe am Samstag in der Valascia, in der sich Ambrìs Michael Fora noch mindestens eine Spielsperre einhandelte. In weiser Voraussicht hatte Fribourgs Coach Larry Huras zehn Titulare zu Hause gelassen und so die 2:5-Niederlage in Kauf genommen.
Dem Verlierer der Serie zwischen Fribourg und Ambrì bietet sich nachher in der Ligaqualifikation gegen den NLB-Meister eine letzte Chance, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Um den Meistertitel in der zweitobersten Klasse spielen Qualifikationssieger Langenthal und die Rapperswil-Jona, der Absteiger aus der NLA von 2015. Langenthal muss in der entscheidenden Phase der Meisterschaft auf seinen Goalgetter Jeff Campbell verzichten, dem gegen Ajoie beim Abblocken eines Slapshots die Kniescheibe zertrümmert wurde. Langenthal verzichtete vor dem Playoff auf einen dritten ausländischen Spieler, weil «uns dafür das Geld fehlte», so Geschäftsführer Gian Kämpf. Auch auf eine billigere Lösung in Form einer B-Lizenz wurde bewusst verzichtet, weil «wir selber breiter aufgestellt sind als in den vorherigen Saisons», so Kämpf. «Wir wollten nicht einen Ausländer verpflichten, der nicht deutlich besser ist als die eigenen Spieler.»
Rapperswil-Jona legte bislang gegen Olten und La Chaux-de-Fonds ein glänzendes Playoff hin. Weil die St. Galler im Gegensatz zu Langenthal über zwei fitte ausländische Spieler verfügen, stehen die Chancen 50:50. In der Qualifikation gewann Langenthal gegen Rapperswil-Jona aber alle vier Spiele. (sda)