Napoli und Arsenal starten heute mit Handicap in die Rückspiele der Achtelfinals.
Die Italiener lieben den blumigen sprachlichen Ausdruck. Wenn es um Fussball geht sowieso. Wenn es um Napoli geht erst recht. Und deshalb lasen sich die Schlagzeilen am Tag vor dem Rückspiel gegen Real Madrid etwa so: «Der Vesuv steht vor dem Ausbruch.» Oder: «Die Hoffnung stirbt zuletzt.» Zumindest dieser Titel kommt der neapolitanischen Realität ziemlich nahe. Weil Titelverteidiger Real es verpasst hatte, die Entscheidung schon im Heimspiel herbeizuführen, hatte Napoli in Madrid bloss 1:3 verloren. Nach den 90 Minuten war der Eindruck zurückgeblieben, für Real wäre auch ein 5:1 oder 6:1 möglich gewesen. Und so berufen sie sich in Neapel vor dem Rückspiel auf die Statistik, welche besagt, dass Real Madrid in vier von sechs Fällen ausgeschieden ist, wenn es das Hinspiel zu Hause 3:1 gewonnen hatte.
Während Napoli mit einer Rest-Hoffnung ins Achtelfinal-Rückspiel steigt, ist für Arsenal gegen Bayern München das 1:5 aus dem Hinspiel eine zu hohe Hypothek. Einen Vier-Tore-Rückstand hat in der Champions League noch kein Team aufgeholt. Immerhin Bayerns Trainer Carlo Ancelotti ist vorsichtig. Und dies hat mit seiner Vergangenheit bei Milan zu tun. Die Italiener verloren 2004 in den Viertelfinals nach einem 4:1-Vorteil aus dem Hinspiel das Rückspiel in La Coruña 0:4 – bis heute der höchste verspielte Vorsprung in einem K.o.-Spiel der Champions-League. Zudem war Ancelotti auch ein Jahr später Trainer von Milan, als die Italiener im Final von Istanbul ein 3:0 hergaben und letztlich im Penaltyschiessen an Liverpool scheiterten. (sda)