CHAMPIONS LEAGUE: Basels grosse Chance

Dem FC Basel bietet sich heute die Möglichkeit, seine Chancen auf das Überstehen der Gruppenphase zu erhöhen. Auswärts gegen ZSKA Moskau gilt der Meister zumindest nicht als Aussenseiter.

Stefan Baumgartner (sda), Moskau
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Der frühere St. Galler Stürmer Albian Ajeti dürfte heute für den FC Basel in der Champions League débutieren. (Bild: Daniela Frutiger/Freshfocus)

Der frühere St. Galler Stürmer Albian Ajeti dürfte heute für den FC Basel in der Champions League débutieren. (Bild: Daniela Frutiger/Freshfocus)

Stefan Baumgartner (SDA), Moskau

Das 5:0 gegen Benfica Lissabon vor drei Wochen war für den FC Basel gewissermassen die Lösung. Nicht die Lösung aller Probleme, aber doch jene der Blockade in den Spielen der Wochen davor. Innerhalb des Vereins wurde der Kantersieg gegen den portugiesischen Spitzenclub objektiv und weniger emotional eingeordnet als im Umfeld. Trainer Raphael Wicky kam zur Erkenntnis, dass es «immer gut ist, wenn das Team weiss, was es an einem perfekten Abend leisten kann».

In der Vorbereitung des ersten Basler Auftritts in Russland seit März 2013 spielt die letzte Europacup-Gala gegen Benfica für Wicky «ausser der positiven Erinnerung daran» keine Rolle mehr. Die Euphorie solle aber ja nicht gebremst werden, findet derweil Sportchef Marco Streller. «Wir müssen diese Eindrücke aus dem Benfica-Spiel laufen lassen, die positiven Gefühle einfliessen lassen.» Seit dem 5:0 kamen für die Basler ein torloses Unentschieden im Letzigrund gegen die Grasshoppers und zuletzt der höchste Saisonsieg beim 4:0 in Lugano dazu. Grund zur Euphorie hätten Spieler und Trainerstab nach wie vor nicht. Denn sie wissen, dass das Pendel auch rasch wieder auf die andere Seite ausschlagen kann. «Wir müssen mit Respekt und Demut auftreten», forderte Streller deshalb.

Einige Gemeinsamkeiten

ZSKA Moskau, der Bezwinger der Young Boys im Champions-League-Playoff, und der FC Basel weisen einige Parallelen auf. Beide haben sie Benfica Lissabon in der Champions League bezwungen und gegen Manchester United deutlich verloren. Beide Mannschaften sind für ihre Verhältnisse schlecht aus den Startblöcken in der nationalen Meisterschaft gekommen und belegen sie den dritten Platz: ZSKA durch bereits drei Niederlagen mit vier Punkten Rückstand auf Leader Zenit St. Petersburg, den Gegner im Spitzenspiel vom kommenden Sonntag, Basel mit fünf Punkten auf die Young Boys.

In Bezug auf den weiteren Verlauf der internationalen Saison ist die Partie für beide Mannschaften von grosser Bedeutung. «Wenn wir in der Champions League weiterkommen oder im Europacup überwintern wollen, brauchen wir aus den Partien gegen ZSKA vier Punkte», so Streller. «Ideal wäre ein Unentschieden, bei einem Sieg hätten wir am vierten Spieltag sogar einen Matchball. Die Ausgangslage ist sehr, sehr gut.» Dasselbe lässt sich auch von ZSKA Moskau sagen, womit sich von einer weiteren Parallele zur nächsten überleiten lässt. Trainer Wicky hat bei der Analyse der Spieler des ehemaligen Armeeclubs festgestellt, dass ZSKA Moskau in der Champions League anders, also zurückhaltender, auftritt als in der Meisterschaft. «Wenn ich mich in ihre Lage versetze und mir Punkte gegen Basel ausrechne, dann gehe ich davon aus, dass ZSKA dominant sein wird.»