Biathlon
Nächster Halt: Slowenien

Nach Östersund und Hochfilzen darf der Zeglinger Mario Dolder auch beim dritten Weltcuprennen starten.Danach wird entschieden, wer neben den gesetzten Weger und Hallenbarter Platz drei in der Schweizer Mannschaft übernehmen darf.

Patrick Pensa
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Mario Dolder ist mit der ablaufenden Saison nicht zufrieden: Der Zeglinger Biathlet konnte seine eigenen Erwartungen nicht erfüllen.Keystone

Mario Dolder ist mit der ablaufenden Saison nicht zufrieden: Der Zeglinger Biathlet konnte seine eigenen Erwartungen nicht erfüllen.Keystone

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Gewehr, Skis und Schneeketten im Kofferraum, das Uni-Buch auf dem Schoss, die Teamkollegen durch Kopfhörer abgeschottet daneben: Der Zeglinger Mario Dolder sitzt auf der Rückbank des Mannschaftsbusses und lässt sich von der Weltcupstation Nummer zwei in Hochfilzen nach Slowenien fahren, wo der Biathlontross in Pokljuka haltmachen wird.

Nach dem Europa-Cup-Rennen im schwedischen Idre, bei dem sich Mario Dolder als viertes Mitglied für das Schweizer Weltcup-Team empfahl, wurden nun bereits zwei Weltcups bestritten. Nach diesen Rennen wollten die Trainer Bilanz ziehen und entscheiden, wer neben den gesetzten Benjamin Weger und Simon Hallenbarter Platz drei und vier in der Schweizer Mannschaft ausfüllen soll.

Soweit der Plan. Tatsächlich realisierte Claudio Böckli mit einem dritten Platz in Idre einen so starken Saisonauftakt, dass er einen Startplatz für die ganze erste Periode erhielt. Entsprechend begehrt ist der verbleibende vierte Platz im Team. Diesen hat der 22-jährige Dolder nun auch für das Rennen in Slowenien erhalten, obwohl ihm bislang noch kein Lauf gelungen ist, bei dem Schiess- und Laufleistung auf hohem Niveau waren.

«Ich bin nicht enttäuscht vom Auftakt. Ich kann bei jedem Rennen einzelne, gute Elemente herausnehmen und darauf aufbauen. Den Tag, an dem alles zusammenpasst, habe ich diesen Winter aber noch nicht erwischt», sagt der Zeglinger. So einen Tag hätte Böckli in Idre gehabt. Ihm mag Dolder den Erfolg gönnen, schliesslich zeige es auch, dass das Schweizer Team eine gute Vorbereitung absolviert habe. Aber natürlich würde es seine Position im Team nicht verbessern. Umso wichtiger sind für den ETH-Studenten gute Resultate bei der letzten Weltcupstation vor Weihnachten in Pokljuka.

«Bedingungen waren schwierig»

Mario Dolder ist überzeugt, dass er das Potenzial für den Weltcup hat und dass er sich im Vergleich zu der letzten Saison steigern konnte. «Die Bedingungen bei den ersten Weltcups waren schwierig. Zudem hat die Saison erst gerade begonnen», sagt er. Trotzdem spüre er, dass er läuferisch besser mithalten könne. Auch im letzten Jahr lief Dolder anfangs noch nicht in die Punkteränge. Das Lampenfieber machte ihm damals einen Strich durch die Rechnung. Dies ist nun nicht mehr der Fall. «Ich konnte die Nervosität ablegen. Jetzt war es einfach die hohe Belastung, die automatisch die Gefahr technischer Fehler erhöht», sagt Dolder.

Dennoch schoss er in Östersund stehend einen Nuller und konnte vorgestern trotz einiger Nachlader erstmals in einer Staffel ohne Strafrunde bleiben. Dies ein paar der guten Elemente, auf die er aufbauen will. Auch wenn er sich selbst für seinen Staffelauftritt vom Sonntag nur das Prädikat «erfüllt» zugesteht. Die Beine wären von Beginn weg sauer gewesen, sodass er läuferisch nicht alles abrufen konnte. Eine Begründung dafür hat der 22-Jährige bislang noch keine.

Dass ihm die Trainer trotzdem vertrauen, haben sie mit der Nominierung für Slowenien gezeigt. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt sowieso nicht, da am Donnerstag bereits das Sprintrennen stattfinden wird. In der Zeit bis dahin macht sich Dolder mit der Strecke in Pokljuka vertraut, auf der er noch kein Rennen bestritten hat. Und wenn er nicht in der Loipe oder am Schiessen ist, widmet sich der viel reisende Student seinen Büchern.