Am Thurgauer Kantonalen ist mit dem allgemeinem Schiessbetrieb alles rund gelaufen. Auch Sandro Eggimann, mit 10 Jahren der jüngste aller 7000 Teilnehmenden, war im Schiessstand.
SCHIESSEN. Am Freitag wurde das Fest mit dem Eröffnungsschiessen offiziell gestartet, nachdem zuvor vier Spezialwettkämpfe (Ostschweizer Ständematch, Tag der Jugend, Veteranentag, Militärwettkampf) ausgetragen worden sind. Beim ersten Kantonalen im Unterthurgau, dessen Festzentrum Diessenhofen bildet, werden 7000 Teilnehmende erwartet.
Der jüngste dieser aus der ganzen Schweiz anreisenden Schützinnen und Schützen ist Sandro Eggimann. Der Rookie (geboren am 30. August 2002) gehört dem Verein Sirnach-Busswil an und schiesst seit knapp zwei Monaten. Er erschien mit seinen Kollegen an der kleinen, aber feinen Schiessanlage in Rheinklingen. Ausrüstung und Sportgerät wirken zwar an beziehungsweise neben dem wirklich sehr jungen Schützen etwas überdimensioniert, doch das kümmert den 10-Jährigen überhaupt nicht.
«Ich wollte schon schiessen, als ich erst acht Jahre alt war», erzählt Sandro Eggimann begeistert. Doch erst ab 10 Jahren dürfen die Burschen einem Schützenverein beitreten und eine Waffe bedienen – sei das ein Gewehr oder eine Pistole. Panzer und so «Militärsachen» würden ihn faszinieren, erklärt Sandro Eggimann, weshalb seine Begeisterung für den Schiesssport anhielt und er dann vor einigen Monaten dem Verein Sirnach-Busswil beitrat.
In Rheinklingen erzielte der jugendliche «Meisterschütze» in der Kategorie «Nachwuchs» 39 Punkte – und hat wohl auch den Altersdurchschnitt des Thurgauer Kantonalen nicht unwesentlich nach unten gedrückt.
«Es ist sehr wichtig für den Schiesssport, dass sich junge Menschen dafür begeistern können», freute sich OK-Präsident Benjamin Gentsch über den Besuch des Talents am Thurgauer Kantonalen. Die Probleme im Nachwuchs sind kein Geheimnis. Im Vergleich zu noch vor 20 Jahren hat es im Kanton Thurgau nur noch rund die Hälfte an Nachwuchsschützen. Von den insgesamt 6000 im Kanton sind lediglich 350 unter 20 Jahre.
Sandro Eggimann war nur einer von vielen Schützen, die am Wochenende die zehn Stände zwischen Thur und Rhein besuchten. «Alle Anlagen waren sehr gut besucht», resümierte Gentsch. Bereits am Samstag herrschte reges Treiben an den Scheiben, am Sonntag waren sie dann alle ausgebucht. Doch nicht nur die Quantität, auch die Qualität scheint zu stimmen. Es habe bereits viele gute Resultate gegeben, erzählt Gentsch und fügt an: «Bei einigen Stichen ist das Maximum geschossen worden. Wir können mit den sportlichen Resultaten sehr zufrieden sein». Auch organisatorisch läuft alles wie gewünscht: «Klar tauchen immer wieder kleine Probleme auf, aber nichts kritisches», so Gentsch.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Wochenendes mit allgemeinem Schiessbetrieb ist nun die Vorfreude auf den Offiziellen Tag in Diessenhofen (29. Juni) – wo Umzug, Fahnenakt und Flugshow im Zentrum stehen – umso grösser.