Kommentar
Abseits des Mainstreams

Die Gränicher Mountainbikerin Kathrin Stirnemann wurde zur Aargauer Sportlerin des Jahres 2017 gewählt. Die Aargauerin wurde 2017 Weltmeisterin in der Kategorie Eliminator. Ein Kommentar von Sportredaktor Martin Probst.

Martin Probst
Martin Probst
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Kunstturner Oliver Hegi (r.) und Gewinner Kathrin Stirnemann

Kunstturner Oliver Hegi (r.) und Gewinner Kathrin Stirnemann

Alexander Wager

Es kommt nicht häufig vor, dass eine Sportlerin oder ein Sportler aus dem Kanton Aargau einen Weltmeistertitel gewinnt. Kathrin Stirnemann gelang dies im vergangenen Jahr bereits zum zweiten Mal. Schon 2014 wurde die Mountainbikerin aus Gränichen Weltmeisterin in der Disziplin Eliminator.

Allein dieser Leistungsausweis ist Grund genug, sie zur Aargauer Sportlerin des Jahres zu wählen. Doch 2014 wurde diese Ehre dem Radprofi Silvan Dillier zuteil. Er war damals Weltmeister im Team-Zeitfahren geworden. Für Kathrin Stirnemann war es eine logische Wahl, wie sie selbst sagt. Sie ist sich bewusst, dass die nicht-olympische Disziplin Eliminator im Vergleich dazu nur eine Randsportart ist.

Es ist eine sympathische und bescheidene Einschätzung. Dies, weil Erfolg in einer Randsportart nicht automatisch mit weniger Aufwand und Ehrgeiz verbunden ist. Kathrin Stirnemann ist seit 2012 Profi. Sie investiert viel in ihren Sport und wird belohnt: mit Titeln im Wettkampf und nun mit der Wahl zur Aargauer Sportlerin des Jahres. Das Publikum honoriert mit der Auszeichnung alle sportlichen Höchstleistungen abseits des Mainstreams. Weil diese ebenso auf Fleiss und Stärke beruhen wie Titel in bekannten Publikumssportarten. Manchmal sogar noch mehr, weil die Finanzierung schwieriger ist.

Ein Ziel von Stirnemann ist es, in Zukunft auch in der olympischen Mountainbike-Disziplin Cross
Country Erfolge zu feiern. Nicht, weil sie sich mehr Aufmerksamkeit wünscht, sondern weil sie die sportliche Herausforderung reizt. Das tat es schon im Eliminator, der sie zur Sportlerin des Jahres machte.