Startseite
Sonderthemen
Klub der jungen Geschichten
Leart Limani, Buochs, 6. Primar
Ich warf der Obdachlosen zwei Franken in den Hut, der vor ihr lag. Was dann geschah, gab mir auf ganz besondere Weise viel mehr zurück.
Nachdem Tim der obdachlosen Frau Geld gab, ging er ins Krankenhaus. Er ging seine Oma besuchen, die schwer krank war. «Hallo Oma, wie geht es dir denn?», fragte Tim nervös. «Gut, mein Kleiner. Aber meine Zeit ist langsam gekommen», sagte die Oma und machte ihre Augen zu. Tim liefen die Tränen übers Gesicht. In diesem Moment kam der Doktor rein und sagte: «Hey Tim. Wie ich sehe, hängst du sehr an deiner Oma, oder? Aber ich muss dir leider sagen, dass deine Oma sehr schwach geworden ist.» Als Tim das hörte, schubste er den Doktor zur Seite und verliess das Krankenhaus mit Tränen. Tim hatte nur noch seine geliebte Oma. Seine Mutter war an Krebs verstorben, als er 3 Jahre alt war. Sein Vater interessierte sich nicht für ihn. Und so lebte er die ganzen 13 Jahre seines Lebens bei seiner Oma.
Tim ging nach dem Besuch bei seiner geliebten Oma wie üblich zu Herrn Lorenzo einkaufen. «Ohhhhhh, ciao bello! Meine Junge, was wollen du heute haben?» «Das Übliche, Lorenzo. Eine Leberwurst und Salat und noch eine Pizza di Lorenzo.» Nach 15 Minuten im heissen Steinofen nahm er die Pizza und die Leberwurst und den Salat. Tim ging nach draussen. Er sah die gleiche obdachlose Frau, wie letztes Mal. Er ging zu der Frau und sagte: «Hey, da bin ich wieder. Hier, eine warme Pizza für Sie, und hier noch 20 Euro.» Die Frau war sehr gerührt, sie konnte es kaum glauben. «Danke, Tim, du bist echt ein Goldjunge. Hoffentlich wird es deiner Oma bald gut gehen», sagte sie. Tim ging nach Hause und machte sich seinen Leberwurst-Salat. Und setzte sich dann auf das Sofa und schaute Fussball. «Boah, jetzt bin ich aber satt!» Er ging in sein Bett und schlief mit dem Gedanken ein, dass seine Oma gesund wird. Es war schon 12:45 Uhr am nächsten Tag. Aber Tim kam einfach nicht aus dem Bett. Doch dann endlich um 13:43 Uhr musste er aufstehen, denn um 14:00 Uhr fuhr sein Bus für ins Krankenhaus. Und da musste er hin. 15 Minuten später sass er dann auch schon im Bus Richtung Krankenhaus. Er ging zum Doktor und sagte: «Hallo, ich will zu meiner Oma.» Der Doktor sagte mit einem Lächeln: «Deine Oma ist nicht da. Sie ist draussen am Laufen. Sie ist wieder viel stärker geworden. Keine Ahnung, wie das passiert ist.» Tim fing an, vor Freude zu weinen und konnte es kaum glauben. «Ich will sofort zu ihr, können sie mich zu ihr bringen?» Der Arzt nickte, und er brachte Tim zu seiner Oma. Draussen angekommen, sprang Tim dann auf seine Oma zu. «OMAAAA! ICH BIN SO STOLZ AUF DICH!» Die Oma fing auch an zu weinen. Tim fragte den Doktor: «Kann sie denn schon nach Hause?» Der Arzt sagte: «Ja, in 2 Stunden. Du kannst mir ja beim Packen für deine Oma helfen.» Tim war einverstanden und rannte sofort in das Zimmer seiner Oma. Als der Arzt hochkam, hatte Tim alles schon gepackt. «Tim, du warst aber schnell im Packen!» Tim schaute ganz stolz. Dann gab es jetzt noch den letzten Kaffee im Krankenhaus. Und für Tim natürlich Schokomilch. «Danke, Doktor, für alles, was ihr für sie getan habt!» Nachdem sie sich ausgeplaudert hatten, verabschiedeten sich Oma und Tim vom Krankenhaus. Die Oma wohnte jetzt wieder bei Tim. Er kümmerte sich sorgfältig um sie. Für sie zwei startet jetzt ein neues und wundervolles Leben.