Nik Studer, Gelfingen, 6. Primar
Ich stieg in den Keller. Dort schien ein Licht aus dem Schrank, den seit Ewigkeiten niemand mehr geöffnet hatte.
Doch erst mal zu mir. Ich bin Paul, bin 9 Jahre alt. Ich liebe Detektivarbeiten und Tiere - darum habe ich auch einen amerikanischen Schäferhund. Ich nannte ihn Nemo. Ich wohne in Schönhausen, es ist eine kleine Stadt und hat viele alte Häuser. «Paul, bring mir die neue Modelleisenbahn aus dem Keller», verlangte mein Vater von mir. «Okay», gab ich zurück.
So kam es dazu, dass ich mit Nemo in den Keller stieg. Dann war da dieser Schrank mit dem grünen Licht, welches durch den Spalt der beiden Schranktüren schimmerte. Es nahm mich unendlich Wunder, von wo diese grünen Strahlen kamen. Nemo sass entspannt neben mir, als ich die Schranktüren öffnete. Der Schrank war leer. Statt einer Wand hinten am Schrank waren es Tausende grün leuchtende Partikel, die sich spiralförmig bewegten. Gleichzeitig sprang ich in den Schrank. Wir machten einen Schritt in die grünen Partikel, mit der Angst, dass hintendran doch noch eine Wand war und wir uns den Fuss stossen. Glücklicherweise war das nicht der Fall. Mit einem leisen Rascheln der Blätter am Boden landeten wir in einem verlassenen Stollen.
Der Stollen war nicht sonderlich gross, etwa einen Meter breit und eineinhalb Meter hoch. Meine Augen mussten sich zuerst an die Dunkelheit gewöhnen. Zwar hatte es hin und wieder ein paar Fackeln, doch diese Lichtquellen nützten nicht viel. Der Stollen könnte eine perfekte Räuberhöhle sein. Das sagte mir mein zwar noch junger, aber guter Detektivinstinkt. Weiter vorne ich Gang schimmerte von rechts ein gelbliches Licht in den Stollen. Langsam näherte ich mich, mit Nemo zusammen, dem gelben Licht. Wir waren nicht mehr weit davon entfernt, da sog uns das Licht ein. Ich machte mich auf alles gefasst. Ausser das, was ich ungefähr vier Sekunden später sah.
Ich lag erschöpft am Boden. Langsam öffnete ich die Augen. Was ich sah, erstaunte mich. Vier Eichhörnchen schauten auf mich und Nemo hinunter. Ich war sofort wieder auf meinen Beinen als ich die Eichhörnchen sah. So kam es dazu, dass ich bemerkte, dass ich und Nemo zwei Eichhörnchen waren. Eine ruhige und sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken: «Du bist Paul und das ist dein Hund Nemo, oder?»-«J-Ja», gab ich stotternd zurück. »Wo bin ich hier?», fragte ich. «Du bist in Eichhausen», gab eines der Eichhörnchen zurück. «Ähh, und wer seid ihr?»-«Ich bin Lisa, das ist Raul, er heisst Eric und sie heisst Nina», antwortete eines der Eichhörnchen.
Erholt von dem Schock sah ich mich langsam um. Ich befand mich in einem Haus, in der Ecke lagen unzählige Haselnüsse. Doch als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass es nicht nur Haselnüsse waren. Es waren auch noch Cashew-Nüsse und Baumnüsse. Sie sahen so lecker aus, viel feiner als sonst jemals, vielleicht lag es daran, dass ich ein Eichhörnchen war. »Darf ich ein paar Nüsse haben?», fragte ich sie. «Eigentlich wären sie für den Winter», antwortete Lisa, «aber nimm ruhig ein paar.»
Die zwei kleinen Eichhörnchen, Eric und Nina wollten mir unbedingt die Baumschule vorstellen. Also gingen wir aus dem Haus. Mit flinken Eichhörnchen-Sprüngen sprangen sie zur Baumschule. Ich versuchte ihnen zu folgen, doch ich war bei weitem nicht so schnell. Dort angekommen, stellten sie mir die Schule vor. «Das ist die Baumschule», startete Eric, «hier lernen wir zu rechnen, Essen zu finden und sich vor Feinden zu schützen.» - «Wir sind in der zweiten Klasse», sagte Lisa. Plötzlich fiel mir auf, dass Nemo nicht mehr hier war. Eilig machten wir uns auf den Weg zurück zum Haus. Glücklicherweise war Nemo da. Gemütlich schlief er in einem kleinen Eichhörnchen-Bett.