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Klub der jungen Geschichten
Cyrill Müller, Sigigen, 6. Primar
Ich stieg in den Keller. Dort schien ein Licht aus dem Schrank, den seit Ewigkeiten niemand mehr geöffnet hat. Montagmorgen. Ich hatte verschlafen, weil ich am Abend zuvor zu lange wach war. Als ich am Morgen etwa um 9:30 in das Schulzimmer kam, war meine Lehrerin am Lehrerpult und korrigierte die Arbeiten in Mathe von gestern. Ein Wunder, dass sie nicht wütend war! Frau Stonehouse war sonst immer wütend, wenn jemand zu spät kam. Ich sagte hallo zu ihr, aber sie murmelte nur etwas vor sich hin.
Als ich zu meinem Pult kam, war mein bester Freund Tim am Pult vor mir und schrieb die Hausaufgaben ab. Ich fragte ihn: «Wo sind die anderen?» Tim antwortete: «Ich weiss es nicht, als ich ins Schulzimmer kam war niemand hier und Frau Stonehouse wollte es mir auch nicht sagen.» Ich fragte sie, aber sie murmelte wieder nur etwas vor sich hin. «Okay» sagte ich. Als ich auf die Toilette ging, nahm ich Tim mit, weil es unheimlich war. Als ich die Hände waschen wollte, schien ein kleines Licht aus dem Waschbecken. Bei Tim auch! Ich schaute hinunter und plötzlich erlosch es, aber beim Eingang vom Keller im Putzschrank erschien es wieder!
Wir schlichen auf ihn zu, als in dem Moment die Schranktüre aufging in der drinstand: «Seid achtsam, ihr werdet dankbar sein.» Kurz darauf ging eine Luke hinter der Schranktüre auf. Ich und Tim stiegen hinein und gingen die Treppe hinunter, und sie wollte einfach nicht aufhören! Nach gefühlt 30 Minuten kamen wir am Ende der Treppe an. Dort unten gab es einen Gang, der vermutlich schon seit Ewigkeiten in den Stein gemeisselt wurde. Wir standen ganz ruhig da, als wir kurz darauf wieder ein schimmerndes Licht am Horizont des Gangs erblickten. Es war wieder genau das gleiche Schimmern wie im Waschbecken und im Schrank!
Nach einem kurzen Marsch bekamen wir einen atemberaubenden Ausblick! Es war eine Art Unterwelt mit vielen Häusern und Seen, die glasklares Wasser hatten. Am Rande des Weges hatte es eine kleine Treppe, die zu dem wunderschönen Land führt. Ich und Tim stiegen die Treppe hinunter, als wir nach einem kurzen Marsch den Grund erreichten, der mit weissem Sand überdeckt war. Nicht allzu lange ging es, bis wir die Einwohner der Unterwelt trafen. Die Wesen begrüssten uns liebevoll und geniessten mit uns am Abend ein grosszügiges Festmahl.
Am nächsten Morgen erwachten wir unter Palmblättern und Gräsern, die uns umfingen. Als ich und Tim am Nachmittag desselben Tages die Unterwelt erkundeten, kamen wir auf einmal an einem wunderschönen Wasserfall an. Hinter dem Wasserfall gab es einen kleinen Weg, der vermutlich von Tieren gemacht wurde. Wir wanderten hinten durch, und was sahen wir? Eine Höhle, in der unsere Lehrerin Frau Stonehouse weinte. Wir fragten: «Wieso weinen sie?» Frau Stonehouse antwortete: «Ich wurde hier geboren. Alle meine Geschwister sind tot.»
Wir waren alle für einen Moment ruhig. Ich probierte sie zu trösten, als wir heimgingen, aber sie wollte einfach nicht aufhören zu weinen. Nach der Heimreise kamen wir am Haus unserer Lehrerin an, und plötzlich hörte sie auf zu weinen. Nachher wollten ich und Tim wieder heim, deswegen fragten wir Frau Stonehouse, wie wir wieder heimkommen, sie verriet es uns aber nicht, aber sie sagte, schliesst eure Augen. Aber als ich sie wieder öffnete sah ich die Decke meines Zimmers. Ich fragte mich: Also war das nur ein Traum?