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Klub der jungen Geschichten
Moana Simmen, Rotkreuz, 2. Sek
«Wir waren absolut sicher, dass nichts schiefgehen kann. Leider zu sicher.» Diese Sommerferien reisten wir mit der Familie meines Freundes nach Italien in unser Haus. Wir mussten insgesamt drei Stunden fliegen und in Italien angekommen noch weitere zwanzig Minuten mit dem Auto fahren. Als wir schliesslich endlich angekommen waren packten wir unser Gepäck aus. Später am Abend sassen wir alle gemütlich am Feuer als wir plötzlich ein lautes Schreien aus der Richtung vom Meer hörten. Alle waren einen Moment ruhig, bis das Schreien erlosch. Markus der Vater von meinem Freund lachte laut los und dachte das mein Freund und ich uns einen Scherz erlaubt hatten. Wir probierten ihn zu überzeugen das wir es nicht waren, doch ohne Erfolg. Trotzdem beschlossen wir alle reinzugehen und uns schlafen zu legen. Mitten in der Nacht erwachte ich neben meinem Freund. Da war wieder dieses Schreien aus der Richtung des Meers. Ich beschloss diesem zugleich grusligen, aber auch interessantem Schrei nachzugehen. Also lief ich ruhig die Treppen ins Wohnzimmer runter und zog mir meine Schuhe an. Ich öffnete die knarrende Haustür und verliess das Haus. Und da hörte ich das klagvolle und schmerzhafte schreiende wieder. Es zog mich immer weiter in Richtung Meer, bis ich am Ufer war. Ich wollte schon wieder umkehren, bis mich plötzlich eine Hand an der Schulter packte und mich zu sich riss. Ich schrie wie verrückt, bis diese Person anfing zu reden, und ich bemerkte das es nur mein Freund war. Völlig vollgeschwitzt und zittrig liefen wir zusammen wieder zurück zum Haus. Die restliche Nacht konnte ich kein einziges Auge schliessen. Um zirka acht Uhr morgens hatte ich genug vom Bett und beschloss aufzustehen und mir etwas zu essen zu machen. Ich lief wieder leise die Treppe hinunter, um niemanden aufzuwecken. Unten in der Küche stand mein Vater zusammen mit dem Vater meines Freunds am Kaffee trinken. Anscheinend waren die zwei schon länger wach. Ich machte mir auch einen Kaffee und sass wieder an die Feuerstelle. Mittlerweile war es bereits am Morgen schon warm oder sogar fast heiss. Ich lag im Liegestuhl und spürte, wie die Sonne auf mich hinabschien. Etwa zwei Stunden später waren dann auch die andern wach. Dieser Tag war so schön, dass wir diesen am Meer verbrachten. Mein Freund war wie immer der erste der im Wasser war. Er rief nur «Mia komm auch rein». Natürlich war ich in Windeseile in dem erfrischenden Wasser. Das Wasser war schön kühl und man konnte fast bis an den Meeresboden schauen. Mein Freund und ich spritzen uns gegenseitig mit Wasser an, bis er aufhörte. «Mia ich habe etwas am Bein gespürt» In diesem Moment hörte ich wieder dieses klagvolle Schreien. Plötzlich ging alles so schnell und mein Freund wurde in die Tiefe gezogen. Man hörte nur einen lauten Schrei aus seinem Mund und dann die vollkommene Stille. Ich schaute ans Ufer zu der Familie meines Freunds, die vor Schock nichts mehr sagen konnten. Mein Vater bat mich so schnell wie möglich aus dem Wasser zu kommen. Also schwamm ich los. Kurz vor dem Ufer wurde es kälter, ich dachte mir nichts dabei und schwamm einfach weiter. Schliesslich berührte mich etwas am Bein, ich schrie laut auf und versuchte aus dem Wasser zu steigen, doch dann wurde alles plötzlich schwarz.