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Klub der jungen Geschichten
Céline Marbach, Hergiswil bei Willisau, 5. Primar
Ich stieg in den Keller. Dort schien ein Licht aus dem Schrank, den seit Ewigkeiten niemand nicht mehr geöffnet hatte. Ich stand also vor diesem Schrank und wusste nicht, was ich machen sollte. Ich könnte eigentlich nach oben gehen und das Ganze hier vergessen, aber ich war zu neugierig. Also ging ich noch einen Schritt weiter.
In diesem Moment hörte ich laute Stimmen von oben, meine Mutter Lili und mein Stiefvater Rönne stritten wieder. Warum schiesst sie diesen Psychotypen nicht raus? Ich ging dann nach oben, warf noch einen Blick zu dem Schrank. «Bis morgen,» flüsterte ich vor mich hin. Als ich oben angekommen bin, hörte man nichts mehr. Ich hörte ein leises Jammern. Ich wusste direkt, dass das nur Mama sein kann. «Mama wo bist du?» Ich ging ins Schlafzimmer von Mama «Mama?» Jetzt hatte das Jammern aufgehört. «Verschwinde!», hörte ich. «Mama, jetzt lass dein Herz nicht von so einem Typen brechen, ok ?!?»
Mama kam vor der Bettdecke hervor und umarmte mich. Ich genoss die Umarmung, so was erlebte ich nur selten. Ich roch das Blumen-Deo, das meine Mutter trug und die weiche Haut von ihr. Ich umarmte sie so fest, dass ich ihr Pulsschlag hören könnte, er war sehr schnell. «Du hast recht mein Schatz», sagte Mama. «Aber er ist so süss!» Ich wusste genau was, was jetzt kommt. «Ich rufe ihn an und schlichte den Streit» «Ok, Mama, mach du das, ich bin dann noch kurz bei Julia.»
Julia war meine allerbeste Freundin, ihr konnte ich alles erzählen, aber in Wirklichkeit ging ich zu meinem Freund, von dem meine Mama nichts wusste. Sie würde es nicht verstehen. Mein Freund hiess Joans, auch er ist ein echt guter Freund. «Also, ich gehe mal», sagte ich noch schnell, bevor ich aus dem Haus ging. Es war warm draussen. Ich schrieb meinem Freund, dass er raus kommen soll. Nicht mal fünf Minuten später stand Jonas vor mir, er gab mir einen Kuss auf die Wange, genau das brauchte ich jetzt. « Was ist denn los?» , fragte Jonas besorgt. «Alles gut», erwiderte ich schnell. Ich wollte ihn nicht belasten. «Sicher, dass alles gut ist?», fragte er noch mal. «Ja doch!», sagte ich mit lauterer Stimme.
Ich merkte sofort, dass das ein Fehler war. Der Nachmittag verging wie im Flug, es war sehr schön. «Hallo Mama», rief ich. « Hallo mein Schatz.» «Mama was machst du da?» «Ich dachte, du würdest dich freuen.» «Aber Mama, wie ich mich freue! Meine Mutter putzte das ganze Haus und es glänzte. So hatte ich es das letzte Mal mit drei Jahren gesehen, jetzt bin ich 11 Jahre alt. «Und ich habe mit Rönne Schluss gemacht. «Jetzt fangen wir von vorne an, ok?» «Ok», sagte ich. Ich wollte in den Keller gehen und den Schrank sehen, aber er war weg. « Mama, wo ist der Schrank?» «Du hast den Schrank gesehen?» « Ja, wo ist er?» «Ich habe in entsorgt. So wusste niemand, was in dem Schrank war.