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Wie einheimische Tiere sehen die Enten, von welchen uns ein Leser berichtet, tatsächlich nicht aus. Dies allein scheint aber noch kein Beweis dafür zu sein, dass es sich bei den Enten um ausgesetzte Tiere handelt.
«Wer bringt es übers Herz, solche schönen Enten einfach auszusetzten?», meldet sich Leser Freddi Bachmann und sendet uns ein Bild von fünf Enten, welche er an der Emme in Luterbach gesehen hat.
Zumindest vier dieser Enten haben tatsächlich nur wenig Ähnlichkeit mit der hier einheimischen Stockente, bei der fünften scheint es sich um einen Stockenten-Erpel zu handeln. Wie der kantonale Jagd- und Fischereiverwalter Marcel Tschan erklärt, kann man deshalb aber noch nicht davon ausgehen, dass die weissen Enten ausgesetzt wurden.
«Es kommt durchaus vor, dass Enten ausgesetzt werden. Oft sind es aber auch die Enten, welche reissaus von ihren Besitzern nehmen und ihr Leben dann in freier Wildbahn weiterführen», so Tschan.
Für die Wasservögel selbst bestehe darin kaum ein Problem, so sehe man solche Enten im Raum Solothurn mittlerweile des Öfteren. Das Problem dabei sei viel mehr, dass sich die entlaufenen oder ausgesetzten Enten mit den hier einheimischen Entenarten paaren würden.
«Dadurch entstehen Kreuzungen, welche von Natur aus wohl nie entstanden wären. So sind diese Enten wahrscheinlich die Nachkommen von entwischten oder ausgesetzten Hausenten», meint Tschan. Dafür spreche auch, dass die Enten keine Markierungen tragen würden.
Dass die Enten ausgesetzt wurden, könne man trotzdem nicht ganz ausschliessen.
Auch wenn dies so wäre: Für die Behörden wird es schwierig, den Besitzer ausfindig zu machen. «Wenn der Besitzer nicht vergisst, den Tieren die Markierungen zu entfernen, bevor er sie aussetzt, muss man ihn praktisch in flagranti erwischen, um etwas gegen ihn in der Hand zu haben», erklärt er weiter.
Leser Freddi Bachmann ist und bleibt jedoch davon überzeugt, dass die Enten ausgesetzt wurden. «Es ist das erste Mal, dass ich solche Enten an der Emme sehe. Wären die Enten schon länger da, hätte ich sie sicherlich früher bemerkt», meint er. Ausserdem habe er am Verhalten der Tiere deutlich erkennen können, dass die Tiere nicht schon immer in freier Wildbahn gelebt hätten.