Olten
Kooperation: Aare Energie AG und industrielle Werke Basel planen im Gebiet Hagmatt einen Wärmeverbund

Ab 2024 soll das vorgesehene Projekt Wärme aus erneuerbaren Energien für Haushalte und Gewerbe liefern.

Urs Huber
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Die Dichte der Bauten im Gebiet Hagmatt, dem Grenzgebiet zwischen Olten und Trimbach, macht einen Wärmeverbund überhaupt erst möglich.

Die Dichte der Bauten im Gebiet Hagmatt, dem Grenzgebiet zwischen Olten und Trimbach, macht einen Wärmeverbund überhaupt erst möglich.

zvg

Im Gebiet Hagmatt soll ein Wärmeverbund entstehen, den der heimische Energielieferant Aare Energie AG (a.en) und die Industriellen Werke Basel (IWB) gemeinsam planen, finanzieren und realisieren. Dafür werden die beiden Unternehmen eine gemeinsame Gesellschaft mit gleichen Anteilen gründen. Dies geht aus einer Mitteilung der a.en hervor. Herzstück des Projekts wird die Heizzentral sein, betrieben mit Grundwasser-Wärmepumpen.

Als Standort ist das Grundwasserpumpwerk Dellen in Trimbach vorgesehen, wie Beat Erne, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Leiter Marketing und Vertrieb der a.en, erklärt. Damit setzen die a.en um, was deren Verwaltungsratspräsident Daniel Probst vor wenigen Tagen in dieser Zeitung angekündigt hat: «Wir läuten eine neue Ära ein.» Die Ära der Wärmeverbünde nämlich.

Gebiet Hagmatt bringt gute Voraussetzungen mit

Beat Erne.

Beat Erne.

Bruno Kissling

a.en und IWB würden die Klimaziele unterstützen und die Wärmeversorgung dekarbonisieren wollen, so die Mitteilung. «Neben dem zunehmenden Einsatz von erneuerbaren Gasen, sprich Biogas, spielen in der Region Olten dabei Wärmeverbünde mit erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle», hält Erne fest. Das Gebiet Hagmatt, in den Gemeinden Olten und Trimbach gelegen, würde sich aufgrund der hohen Dichte an Liegenschaften sehr gut eignen, mit einem Wärmeverbund erschlossen zu werden.

Das Gebiet Hagmatt: Hier soll sich der Wärmeverbund etablieren.

Das Gebiet Hagmatt: Hier soll sich der Wärmeverbund etablieren.

zVg

«Natürlich ist die Umsetzung des Projekts abhängig von der Anzahl Kunden, die am Wärmeverbund partizipieren wollen», gibt Erne zu verstehen. Aber die Ausgangslage sei gut, wie vorausgegangene Abklärungen ergeben hätten. Und: «Die Kosten für den Kunden sind konkurrenzfähig.» Auch vor dem Hintergrund, dass Einwohnerinnen, Einwohner und Gewerbe mit einem Anschluss unkompliziert einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten und unabhängiger von fossilen Energien würden.

Kundennähe gepaart mit Know how

Die a.en bringt Kundennähe und lokale Verankerung, die IWB ihre breite Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb von Wärmenetzen
und -anlagen ins Vorhaben ein. So waren die IWB, die in der ganzen Schweiz Wärmeverbünde planen, in den letzten gut 10 Jahren am Wärmeverbund Riehen AG, an jenem der Lehenmatt Birs AG und dem von St. Jakob beteiligt.

Die über ein Wärmenetz transportierte Energie eignet sich besonders für Raumwärme und Warmwasser, wie die a.en zu verstehen gibt. Der Vorteil eines Wärmeverbundes: Er macht eine eigene Heizungsanlage unnötig. Die damit verbundenen Aufwände wie Feuerungskontrollen oder individueller Unterhalt würden entfallen. «Was anfällt beim Anschluss an den Wärmeverbund ist die kleinräumige Übernahmestation», sagt Erne. Und natürlich sei der Anschluss mit gewissen Tiefbauarbeiten verbunden.

Entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung des Wärmeverbundes ist eine gute Anschlussdichte im Netz. Ein Projektteam, zusammengesetzt aus Mitarbeitenden beider Firmen, wird demnächst mit den Hauseigentümern Kontakt aufnehmen. Ab 2024 nämlich soll das vorgesehene Projekt erneuerbare Energien für Haushalte und Gewerbe im Gebiet Hagmatt liefern.