Aare Süd
Hilfe im Impfzentrum: «Die Zivilschützer finden die Einsätze und Aufgaben interessant und sinnvoll»

Angehörige des Regionalen Zivilschutzes Aare Süd helfen dem Zivilschutz Solothurn im Impfzentrum Solothurn.

Christian Tschui *
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Eintrittsbefragung vor der Impfung.

Eintrittsbefragung vor der Impfung.

Zvg

«So geht also Impfen», ging mir durch den Kopf, als ich nach meinem Besuch im Impfzentrum Solothurn die Rythalle durch den Hintereingang verliess und auf dem Parkplatz stand. Ein idealer Standort mit einem reibungslosen Ablauf, der während der letzten Monate immer wieder verbessert wurde.

«Die Impfstofflogistik war zu Beginn eine ziemliche Herausforderung», erzählt Florian Stadler, Kompaniekommandant Pionier/Technische Hilfe der Regionalen Zivilschutzorganisation (RZSO) Aare Süd, der schon mehrere Einsätze absolviert hat. «Mittlerweile haben wir diesen Teil ausgelagert und lassen ihn über einen professionellen Logistikdienstleister mit gekühlten Fahrzeugen erledigen. Unsere eigenen Fahrzeuge waren dafür nicht ausreichend geeignet.»

80 Personen sind täglich im Einsatz

Der Zivilschutz Aare Süd hilft dem Zivilschutz Solothurn, die den Lead im nichtmedizinischen Bereich im Impfzentrum Solothurn übernommen hat. «Nichtmedizinisch» umfasst Organisation, Logistik, Infrastruktur, Funk-Kommunikation vor Ort – Bereiche, für die der Zivilschutz regelmässig geschult und eingesetzt wird.

Eingesetzte Angehörige des Zivilschutzes Aare Süd:

Januar/Februar: 112 mit 10700 Einsatzstunden
April: 143 mit 11580 Einsatzstunden
Juni: 57 mit 5870 Einsatzstunden
Juli: Aufgeboten sind 25 Personen für drei Wochen.

Für alles Medizinische wie Impfstoffaufbereitung, Impfung, ärztliche Betreuung ist medizinisches Fachpersonal vor Ort. Ein Tagesteam von Zivilschutz und medizinischem Fachpersonal umfasst rund 80 Personen, die sich ablösen oder teilweise halbtags arbeiten.

Die Impfung selbst dauert bescheidene drei Minuten. Der erste Schritt ist die telefonische oder Online-Anmeldung unter corona.so.ch. Zwischen den beiden Impfterminen liegen drei oder vier Wochen, je nach Impfstoff. Damit kein Impfstoff weggeworfen werden muss, werden übrige Dosen am Ende des Tages an Anwesende «verimpft». Angebrochene Fläschchen dürfen am nächsten Tag nicht mehr verwendet werden.

1400 bis 1700 Impfungen im Hochbetrieb

Nach der Erstimpfung ist jeder verpflichtet, im Ruheraum 15 Minuten zu warten, damit bei Komplikationen sofort reagiert werden kann. Nach der Zweitimpfung beträgt die Wartezeit noch 5 Minuten. Im Anschluss an die Wartezeit im Ruheraum wird die Impfbestätigung ausgehändigt. «Aktuell impfen wir im Hochbetrieb. Das heisst, wir verabreichen 1400 und 1700 Impfdosen pro Tag», sagt Stadler.

Das sei nicht immer so gewesen. Zu Beginn des Betriebs sei die Verfügbarkeit ungewiss, in den Wochen danach der Impfstoff knapp gewesen, sodass pro Tag nicht so viele Impfdosen verarbeiten werden konnten. «Zwischenzeitlich sind keine Lieferengpässe mehr zu erwarten.»

Einsätze werden als sinnvoll empfunden

Der aktuelle zweiwöchige Einsatz der RZSO Aare Süd dauerte vom 31. Mai bis zum 12. Juni. Für die restlichen Impftermine bis Ende Juli sowie für die Rückbauarbeiten des temporären Impfzentrums in der Rythalle werden noch weitere Angehörige des Zivilschutzes Aare Süd der RZSO Solothurn zur Verfügung gestellt.

«Die Zivilschützer finden die Einsätze und Aufgaben interessant und sinnvoll», sagt Stadler. Bis auf das Kader seien mehrheitlich immer wieder andere Zivilschützer im Einsatz gestanden. «Das Engagement der Zivilschutzdienstleistenden war sehr gross – es gab bei keinem der geleisteten Einsätze Probleme, genügend Zivilschützer aufzubieten», erklärt Stadler.

* Christian Tschui ist Chef Information der RZSO AareSüd