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Den Sakralbauten der Stadt Solothurn wird im neu erschienen Kunstdenkmälerband Ehre erwiesen. Auf 250 Seiten werden 17 Sakralbauten beschrieben.
Was wäre die Stadt Solothurn ohne die St. Ursen-Kathedrale? Seit dem 18. Jahrhundert gehört die grosse Kathedrale unabdingbar zur Silhouette der barocken Kleinstadt. Doch auch der hohe Glockentrum der reformierten Kirche oder der altehrwürdige Bau des Kapuzinerklosters prägen das Stadtbild massgeblich. Wer die Ambassadorenstadt mit offenen Augen erkundet, dem fällt auf, dass diese trotz ihrer bescheidenen Grösse über eine stattliche Anzahl an Kirchen, Klöstern und Kapellen verfügt.
In diesem Reichtum an Baudenkmälern sah die Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte (GSK) die Notwendigkeit, ihre Buchreihe «Kunstdenkmäler zur Stadt Solothurn» um einen dritten Band mit dem Titel «Sakralbauten» zu erweitern. Neun Jahre harter Arbeit sind seither vergangen. Am Montag erschien das langersehnte Nachschlagewerk, in welchem auf rund 520 Seiten 17 Sakralbauten der Stadt Solothurn beschrieben stehen.
Den beiden Autorinnen Johanna Strübin und Christine Zürcher würden in Anbetracht ihrer vollendeten Arbeit keine Steine, sondern wohl vielmehr ganze Kirchenschiffe vom Herzen fallen, scherzte Regierungsrat Roland Fürst an der Buchvernissage in der Klosterkirche St. Josef. «Mit dem dritten und letzten Kunstdenkmälerband der Kantonshauptstadt wurde eine bedeutende Lücke geschlossen», lobte auch die Präsidentin der GSK, Nicole Pfister Fetz, die beiden Verfasserinnen. Dank ihrer Leistung sei die Trilogie der Stadt Solothurn nun komplett.
Noch nicht vollständig ist hingegen die schweizweite Buchreihe «Kunstdenkmäler der Schweiz», die als die einzig vorhandene Gesamtdarstellung aller architektonischen und kunstgeschichtlichen Besonderheiten der Schweiz gilt. Denn trotz deren bemerkenswertem Umfang von insgesamt 136 Bänden gebe es ein paar weisse Flecken noch nicht erfasster Gebiete, wie Regierungsrat Fürst betonte. Um diese abdecken zu können, plant der Kanton Solothurn zusammen mit der GSK vier weitere Bände. «Im nächsten Buch wird die Stadt Olten unter die Lupe genommen», verriet Fürst. Für die dafür notwendige Arbeit, welche zu Beginn des kommenden Jahres aufgenommen wird, sind sieben Jahre vorgesehen.
Als Höhepunkt des Abends bat der als Moderator fungierende Vizepräsident der GSK, Ferdinand Pajor, die beiden «Stargäste» Corinne Weber und Christine Zürcher auf das kleine Podium der Klosterkirche St. Josef. Die Autorinnen stellten sogleich ihr bemerkenswertes Wissen als Architekturhistorikerinnen unter Beweis, indem sie das grosse Publikum auf eine detailreiche Reise durch die Geschichte der St. Katharinen Kapelle sowie der Klosterkirche St. Josef mitnahmen.
Im Anschluss an die offizielle Buchübergabe demonstrierte Pajor in einer praktischen Vorführung die Vorteile der nun auch digital erhältlichen Buchversion. «Alle besprochenen Objekte können verortet auf einer Karte betrachtet werden», begann Pajor, während gleichzeitig auf der hinter ihm aufgebauten Leinwand ein Satellitenbild mit aufleuchtenden Gebäuden erschien.
Dank eines 3D-Modus könne man bei schlechtem Wetter gut auf einen Gang in die Stadt verzichten, ohne dass einem der Einblick in die Bauten verwehrt bliebe, fuhr Pajor fort und eine bewegbare Bildaufnahme der Jesuitenkirche von innen tauchte auf der Leinwand auf. «Mit einer 360-Grad-Funktion werden Blickwinkel ermöglicht, die man ansonsten nur mit Feldstecher vor Ort erspähen könnte», meinte Pajor. Sofort begann sich das Bild auf der Leinwand langsam in Richtung Decke zu bewegen. «Das ist keineswegs nur eine Spielerei. Die Digitalisierung birgt viele Möglichkeiten für die Wissenschaft», unterstrich Pajor. Mittels digitaler Produkte, wolle man das in der Vergangenheit erfasste immense Wissen einem breiteren Publikum in der Schweiz und im Ausland zugänglich machen», sagte Nicole Pfister Fetz abschliessend.
«Die Kunstdenkmäler des Kantons Solothurn IV. Stadt Solothurn III. Sakralbauten» Verlag GSK unter www.gsk.ch