Abstimmung
Balsthal hat falsch gezählt: Der Kanton Solothurn hat die AHV-Vorlage doch abgelehnt

Am Sonntag wurde vermeldet, dass der Kanton Solothurn, wie die allermeisten Deutschschweizer Kantone, die Erhöhung des Frauenrentenalters angenommen hat. Wenn auch haarscharf. Doch nun zeigt sich: Das stimmt gar nicht.

Raphael Karpf 1 Kommentar
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Im Gemeindehaus von Balsthal wurde am Sonntag falsch gezählt.

Im Gemeindehaus von Balsthal wurde am Sonntag falsch gezählt.

Bruno Kissling

Es war eng. Lange war am Sonntagnachmittag unklar, ob die AHV-Reform nun angenommen würde oder nicht. Am Ende gaben nur 30'000 Stimmen den Ausschlag.

Eng war's auch im Kanton Solothurn. Auch hier wurde die Erhöhung des Frauenrentenalters angenommen, gerade einmal 600 Stimmen gaben den Ausschlag.

Doch wie nun, ein Tag später, bekannt wurde, stimmt das gar nicht. Wie die Staatskanzlei mitteilt, wurde in Balsthal falsch gezählt: «Bei einer erneuten Kontrolle und Nachzählung heute Morgen wurde festgestellt, dass es bei der Auszählung teils zu einer Verwechslung der Ja- und Nein-Stimmen gekommen ist und das Resultat korrigiert werden muss.»

So berichtet der Lokalfernsehsender Tele M1 über das Thema.

Tele M1

Ursprünglich gemeldet wurden aus Balsthal 1352 Ja- und 384 Nein-Stimmen. Mit fast 78 Prozent wäre damit dort die AHV-Reform angenommen worden. Das konnte nun wirklich kaum sein.

Tatsächlich waren es 888 Ja- und 848 Nein-Stimmen in Balsthal. Das hat zur Folge, dass die AHV-Reform im Kanton insgesamt nun – wenn auch haarscharf mit insgesamt 300 Stimmen – abgelehnt wird.

So sieht die korrekte Karte aus:

Solothurn ist damit, nebst den Kantonen Basel-Stadt und Schaffhausen, der einzige Deutschschweizer Kanton, der das Frauenrentenalter 65 ablehnte.

Am Gesamtergebnis ändert diese Korrektur allerdings nichts.

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