Nachgefragt

«Das Leben ist ein Geschenk» FDP-Nationalrat Werner Messmer musste im März notfallmässig am Herzen operiert werden. Jetzt ist er zurück in der Politik. Herr Messmer, Sie haben anfangs Mai die Generalversammlung des Thurgauer Baumeisterverbands besucht.

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Werner Messmer Nationalrat FDP/TG (Bild: Quelle)

Werner Messmer Nationalrat FDP/TG (Bild: Quelle)

«Das Leben ist ein Geschenk»

FDP-Nationalrat Werner Messmer musste im März notfallmässig am Herzen operiert werden. Jetzt ist er zurück in der Politik.

Herr Messmer, Sie haben anfangs Mai die Generalversammlung des Thurgauer Baumeisterverbands besucht. Ihr erster öffentlicher Auftritt nach der Herzoperation?

Nein, aber einer der ersten. Seit jener Woche trete ich wieder öffentlich auf.

Sie sind also definitiv zurück auf der politischen Bühne?

Ja, ich fühle mich wie vorher, bin bereit wieder einzusteigen und voll da.

Eigentlich steigen Sie in den Ausstieg ein, denn Sie treten im kommenden Herbst nicht mehr zu den Nationalratswahlen an.

Das Ganze hatte schon etwas den Charakter einer Vorahnung. Und ich bin sehr froh, dass ich mich bereits letztes Jahr entschieden habe, Ende 2011 aus der Politik auszuscheiden. Denn das Präsidium des Schweizerischen Baumeisterverbands wird mich in den kommenden Jahren zusätzlich fordern. Es kommen dort spannende Zeiten auf uns zu, etwa die Vertragsverhandlungen mit den Gewerkschaften.

Der richtige Entscheid?

Ja, das ist so. Es lohnt sich in meinem Alter nicht, noch gesundheitliche Risiken einzugehen. Ich habe einen Warnschuss erhalten. Und er zeigt: Man kann noch so gesund leben, plötzlich stehst du vor einer Situation, in der du nicht mehr beeinflussen kannst, ob das Leben weitergeht oder nicht. Sondern man ist darauf angewiesen, möglichst schnell in fachliche Hände zu kommen. Mir wurde erneut bewusst: Das Leben ist ein Geschenk.

Unternehmer, Nationalrat, Verbandspräsident: Sie führen ein intensives Leben – zu intensiv?

Ich glaube nicht, dass man das damit in Verbindung bringen kann. Selbst bei grossem und zeitintensivem Engagement bin ich nicht der Typ, der die Dinge in sich hinein frisst.

Politiker gehen unterschiedlich mit Krankheiten um. Die einen sind quasi öffentlich krank, andere, wie Sie, zurückhaltender.

Jetzt hat es zwar mich erwischt, aber ich bin nur einer unter Tausenden mit diesem Schicksal. Und nur weil ich Politiker und bekannter bin als andere, muss das nicht die halbe Welt wissen. Man spricht ja auch nicht über die anderen. (ck)