Die SRG kann aus Sicht der No-Billag-Initianten auch ohne Gebührengelder überleben. Konsumenten sollen die Sender über die Kabelnetzbetreiber abonnieren. Zudem müsse der Staat Millionen beisteuern.
Der Gewerbeverband stellte vor rund zwei Wochen seinen Plan B. Gestern waren nun die No-Billag-Initianten an der Reihe. Sie schlagen vor, dass die Sender der SRG Teil der Grundangebote von Swisscom, UPC und anderen Netzbetreibern werden sollen. Die Kunden hätten laut den Initianten die Möglichkeit, die Sender der SRG abzuwählen. Das Konzept beinhaltet mehrere Varianten. Gemäss der ersten würde das SRG-Paket 168 Franken im Jahr kosten. Enthalten wären SRF 1, RTS 1 und RSI 1. In der zweiten Variante würde gleichzeitig die Werbung um rund die Hälfte reduziert. Damit würde das Paket 216 Franken kosten.
Die dritte Variante sieht vor, dass pro Sprachregion jeweils ein Sender weiterhin frei zugänglich wäre. Um den Sender zu finanzieren, würde mehr Werbung gezeigt. Diese Variante scheine angesichts der Entwicklungen im TV-Werbemarkt eher unrealistisch, sollte aber trotzdem geprüft werden, so die Initianten. Die vierte Variante stellt eine Mischform aus der ersten und der dritten dar. In der Deutschschweiz würde das ganze SRG-Angebot 168 Franken pro Jahr kosten, in den anderen zwei Sprachregionen ohne SRF 2 96 Franken.
Beim Radio setzen die Initianten auf Werbung, Online soll durch Werbung und Paywalls für gewisse Angebote finanziert werden. Hinzu kämen öffentliche Gelder für die SRG, obwohl im Initiativtext steht: «Der Bund subventioniert keine Radio- und Fernsehstationen.» Die Initianten schlagen vor, dass Bund und Kanton zwischen 50 und 300 Millionen Franken beisteuern.
Damit sollten Einnahmen von 550 Millionen Franken und mehr möglich sein. Das sei zwar 45 bis 65 Prozent weniger, als die SRG heute einnehme, aber immer noch sehr viel. Die SRG wäre nicht mehr der grösste Medienplayer der Schweiz, aber noch der mit Abstand grösste Anbieter für audiovisuelle Medien. (sda)