genf. Das Ausmass von Jugendgewalt an Genfer Schulen ist kleiner als erwartet. Im Schnitt waren fünf von tausend Schülerinnen und Schülern im vergangenen Schuljahr von Gewaltakten betroffen. Dies gab das Genfer Erziehungsdepartement gestern bekannt.
genf. Das Ausmass von Jugendgewalt an Genfer Schulen ist kleiner als erwartet. Im Schnitt waren fünf von tausend Schülerinnen und Schülern im vergangenen Schuljahr von Gewaltakten betroffen. Dies gab das Genfer Erziehungsdepartement gestern bekannt.
In einem Pilotprojekt hat der Kanton Genf Gewaltdelikte an den Schulen erfasst. Bei über 62 000 Schülerinnen und Schülern im Kanton wurden im Schuljahr 2007–2008 lediglich 338 Gewaltakte mit strafrechtlicher Relevanz erfasst. «Gewaltakte sind eine Realität an den Schulen», sagte der Genfer Erziehungsdirektor Charles Beer bei der Präsentation der Resultate. Dies zeige die Erhebung. Die gemeldeten Fälle seien aber weniger häufig als erwartet. Im Detail wurden in 224 Fällen Übergriffe auf Personen gemeldet. In 115 Fällen handelte es sich um körperliche Übergriffe, in 55 Fällen um schwere Beleidigungen. Die gravierendsten Fälle waren laut dem Erziehungsdepartement schwere Drohungen (21 Fälle) und Übergriffe, bei denen Gegenstände als Waffe benutzt wurden (17) sowie Gewaltakte sexueller Art (6) und Erpressungen (7). Opfer der Gewaltakte waren hauptsächlich Mitschülerinnen und Mitschüler. In jedem vierten Fall handelt es sich bei den Opfern um Angestellte der Schulen.
In die Statistik aufgenommen wurden Übergriffe mit einer strafrechtlichen Relevanz, die den Behörden gemeldet wurden oder eine starke Auswirkung auf das Schulleben hatten. Einbezogen wurden alle öffentlichen Schulen im Kanton Genf. (sda)