bern. Aktuell überlegen sich 509 der insgesamt 2706 Schweizer Gemeinden einen Zusammenschluss mit Nachbarn, wie gestern an einer Tagung in Bern bekannt wurde.
bern. Aktuell überlegen sich 509 der insgesamt 2706 Schweizer Gemeinden einen Zusammenschluss mit Nachbarn, wie gestern an einer Tagung in Bern bekannt wurde. Konkrete Projekte gebe es in 15 Schweizer Kantonen, wie Tagungsleiter Reto Steiner von der Universität Bern vor den rund 130 Tagungsteilnehmern ausführte. 16 Kantone räumten Gemeindefusionen einen hohen Stellenwert ein. Dieser Wert sei hoch, wenn man bedenke, dass in den vergangenen 160 Jahren seit der Gründung des Bundesstaates nur gerade 15 Prozent der Gemeinden fusioniert hätten, führte Steiner aus.
Vermehrt fördern Kantone die Gemeindefusionen mit finanziellen Anreizen. Laut Steiner sind dies aktuell 15 Stände. Die Luzerner Regierungsrätin Yvonne Schärli etwa sieht bei den in ihrem Kanton realisierten Fusionen Einsparungen, eine bessere Dienstleistungsqualität und eine vermehrte Fokussierung auf strategische Entwicklungen der Gemeinden. Kantone dürften durchaus aktiv werden und Fusionen fördern, erklärte der Aargauer Regierungsrat Kurt Wernli.
Anders sah es der Freiburger Finanzwissenschafter Reiner Eichenberger. Er hält Fusionen für einen falschen Ansatz und forderte mehr Wettbewerb zwischen den Gemeinden. Man müsse den Markt der Politiker besser spielen lassen. Grösse allein bringe keine Vorteile. Vielmehr brauche es Innovationskraft. (sda)