Während in der Romandie die Traktorendichte laufend abnimmt, steigt sie in der Deutschschweiz munter an. Der Kanton Luzern gehört landesweit zu den Spitzenreitern. Relativ zur Wohnbevölkerung liegt Innerrhoden vorn.
Der Traktoren-Röstigraben Landwirtschaft Während in der Romandie die Traktorendichte laufend abnimmt, steigt sie in der Deutschschweiz munter an. Der Kanton Luzern gehört landesweit zu den Spitzenreitern. Es gibt zwar immer weniger Bauernbetriebe, aber immer mehr Traktoren: Diese Feststellung ist seit Jahren immer wieder zu lesen, das besagen die Statistiken. Auch im letzten Jahr bestätigte sich der Trend: 140545 Traktoren waren gemäss Bundesamt für Statistik (BfS) im Jahr 2017 in der Schweiz zugelassen. Im Vorjahr waren es noch 139693. In der gleichen Zeit zählte das BfS eine Abnahme der Landwirtschaftsbetriebe: 51620 waren es 2017, rund 600 Betriebe weniger als im Vorjahr.
Weniger Bauernbetriebe, mehr Traktoren: Allerdings stimmt das nicht für die ganze Schweiz. Das Land wird von einem Traktoren-Röstigraben zweigeteilt. In der Romandie nimmt die Anzahl der Traktoren ab. Sämtliche welsche Kantone verzeichnen in der Periode von 1990 bis 2017 einen Schwund.
Ein ganz anderes Bild in der Deutschschweiz. Im Kanton Bern etwa wurden im Jahr 1990 noch 21938 zum Strassenverkehr zugelassene Traktoren gezählt. Letztes Jahr waren es bereits 26594. Eine Zunahme von 15 Prozent. Fast identisch die Entwicklung im Aargau. Hier nahm die Traktorenzahl von 9921 auf 11294 zu.
Fachleute haben keine eindeutige Erklärung für den Traktorengraben. Sandra Helfenstein, Sprecherin des Schweizerischen Bauernverbands, sagt, es gebe in der Westschweiz mehr reine Ackerbaubetriebe ohne Tierhaltung. «Um ohne Tiere überleben zu können, braucht ein Betrieb eine grössere Fläche. Entsprechend sind die Betriebe in der Westschweiz grösser. Wenn sich zwei Betriebe zusammenschliessen, dann wird meist ein Teil des bisherigen Maschinenparks verkauft oder nicht mehr ersetzt.» Eine weitere Erklärung könnte sein, so die Sprecherin, «dass die Bauern alte Traktoren in der Deutschschweiz eher behalten oder es generell in der Deutschschweiz mehr Fans und Nostalgiker gibt, welche Oldtimer-Traktoren eingelöst haben.»
Setzt man die Anzahl Traktoren mit der ständigen Wohnbevölkerung in Relation, so ergibt sich: Der Kanton Appenzell Innerrhoden hat die grösste Traktorendichte. Auf 19 Einwohner kommt hier eines dieser Zugvehikel. Nicht viel weniger Traktoren pro Kopf weisen Jura und Thurgau auf. Am anderen Ende des Spektrums steht Basel-Stadt: Auf 2145 Einwohner kommt hier ein Traktor. Vergleichsweise untermotorisiert ist das Tessin: Dort gibt es einen Traktor pro 143 Einwohner.