Alles zu den Bundesratswahlen vom 5. Dezember 2018
Es ist ein historischer Tag für die Frauen. Die Bundesversammlung hat erstmals zwei Bundesrätinnen gleichzeitig gewählt: Viola Amherd (CVP) und Karin Keller-Sutter (FDP). Die Artikel im Überblick.
Die Zentralschweiz ist bei den Bundesratswahlen einmal mehr leer ausgegangen. Auch, weil andere Regionen stärker für ihre Kandidatinnen gekämpft haben, sagen Zentralschweizer selbstkritisch.
Gleich in den jeweils ersten Wahlgängen sind FDP-Kandidatin Karin Keller-Sutter und CVP-Kandidatin Viola Amherd in den Bundesrat gewählt worden. Hier sind die wichtigsten Momente des Wahltags zusammengestellt.
Eva Novak von der Bundeshausredaktion CH Media gehört zu den langjährigsten Beobachterinnen der Bundespolitik. Sie stellt sich den Fragen von Chefredaktor Patrik Müller. «Ein solch eindrückliches Votum für Frauen gabs noch nie – das ist ein Signal!», bilanziert Novak.
Die Zentralschweiz ist bei den Bundesratswahlen einmal mehr leer ausgegangen. Auch, weil andere Regionen stärker für ihre Kandidatinnen gekämpft haben, sagen Zentralschweizer selbstkritisch.
Barbara Inglin
Grosse Freude und bittere Enttäuschung – die Bundesratswahl in Bildern
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Die beiden neugewählten Bundesrätinnen: Viola Amherd (links) und Karin Keller-Sutter. Bild: Anthony Anex / Keystone
Wahlschnipsel zu den Bundesratswahlen
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Das Möbel Endlich lernt die breite Öffentlichkeit Bundesrat Johann Schneider-Ammann von seiner humorvollen Seite kennen. Bei seiner Abschiedsrede stieg er mit folgender Feststellung ein: «Wenn Sie mich fragen, was mein Lieblingsmöbel ist, käme mir sicher kein Rednerpult in den Sinn.» Bild: Anthony Anex / Keystone
Für Vertreter anderer Staaten müssen die Schweizer Bundesratswahlen exotisch anmuten. Und doch sind die Botschafterinnen und Botschafter voller Faszination für die helvetische Form der Regierungsbildung.
Da werden Politiker ausgebootet, Frauen übervorteilt und Kandidaturen gesprengt: Bei den Bundesratswahlen geht es in der Schweiz seit jeher rau zu und her. Wir zeigen die wichtigsten Momente aus der jüngeren Wahl- und Regierungsgeschichte.
Wer ist der dienstälteste Bundesrat? Wann waren die Frauen den Männern im Bundesrat erstmals zahlenmässig überlegen? Welches Zitat stammt von Karin Keller-Sutter? Welches von Heidi Z'graggen? Und weshalb bekam Hans-Rudolf Merz 2010 einen Lachanfall? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Bundesrats-Quiz.
Nächste Woche wird nicht nur entschieden, wer künftig das Land regiert – auch die Departemente und damit auch die Dossiers werden neu verteilt. Erstmals seit langer Zeit zeichnet sich wieder eine grosse Rochade ab.
Die Urner Regierungsrätin und Bundesratskandidatin gilt in Bern als Aussenseiterin, doch ein Blick in ihre Doktorarbeit zeigt, dass sie das Parlament sehr gut kennt.
Die Bundesratswahlen stehen an: Der Blick in die Geschichte, zeigt, welche Rolle Herkunft, Geschlecht, Sprache und Parteizugehörigkeit dabei schon immer spielten.
Heidi Z’graggen oder Viola Amherd: Am Mittwoch entscheidet sich, wer für die CVP in den Bundesrat einzieht. Beide stammen aus den Bergen, aus Uri und dem Wallis, zwei Kantonen, die ein Tunnel verbindet – und vieles trennt.
Sollte Heidi Z’graggen am 5. Dezember gewählt werden, wäre sie die erste Bundesrätin aus Uri. Dabei hatte der Kanton vor ihr vier namhafte Kandidaten. Unsere Zeitung hat sich auf Spurensuche begeben und nachgeforscht, weshalb es bisher nie klappte.
Hans Wickis Karriere begann als Tellerwäscher, am kommenden Mittwoch will er Bundesrat werden. Trotz starker Konkurrenz zeigt sich der FDP-Politiker selbstbewusst.
Barbara Inglin
Diese Persönlichkeiten zählen zum Machtnetz von Hans Wicki:
Karin Keller-Sutter scheint die Wahl in den Bundesrat auf sicher zu haben. Obwohl «stockbürgerlich», hat die FDP-Ständerätin gewichtige Fürsprecher in der SP. Und selbst die Vorbehalte gegen sie klingen eher wie Komplimente.
Tobias Bär
Diese Persönlichkeiten zählen zum Machtnetz von Karin Keller-Sutter:
Die Urner Bundesratskandidatin Heidi Z’graggen hat weniger als zwei Wochen Zeit, um das Parlament von ihren Qualitäten zu überzeugen. Punkten kann sie mit einem Milliardenprojekt – und ihrer Authentizität.
Anna Wanner
Diese Persönlichkeiten zählen zum Machtnetz von Heidi Z'graggen:
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Heidi Z'graggen kandidiert für den Bundesrat: Die CVP-Frau ist im Kanton Uri als Regierungsrätin tätig. 2017 hat der Bundesrat die Urnerin zur Präsidentin der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission ernannt. (Bild: Peter Klaunzer / Keystone (Bern, 16. November 2018))
Was könnte Karin Keller-Sutter im Bundesrat für die Ostschweiz ausrichten? Und wie würde sie sich in der Landesregierung einbringen? Diese Fragen beantwortete die Wilerin im Interview.
Je nach Konstellation der neuen Regierung könnte sich die Aussenpolitik der Schweiz verschieben. Mit der Wahl von Heidi Z’graggen und Karin Keller-Sutter in den Bundesrat würden EU-Skeptiker überwiegen.
Die Nomination von Heidi Z'graggen eröffnet im Bundesratsrennen neue Perspektiven. Die Bundesversammlung sollte bei ihrer Wahl auch die Regionenfrage berücksichtigen.
Jérôme Martinu, Chefredaktor
So denken die Urner über Wahlchancen von Heidi Z'graggen
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CVP-Bundesratskandidatin Heidi Z'graggen beantwortet Fragen von Journalisten vor den Hearings in der Fraktionssitzung der CVP. (Bild: KEYSTONE/Peter Klaunzer, 16. November 2018)
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FDP-Bundesratskandidat Hans Wicki beantwortet Fragen von Journalisten nach seinem Hearing in der FDP-Fraktionssitzung im Bundeshaus. (Bild: KEYSTONE/Peter Klaunzer, 16. November 2018)
Eher überraschend hat die Urner Justizdirektorin Heidi Z’graggen den Sprung auf das CVP-Bundesratsticket geschafft. Die 52-Jährige gibt sich wirtschaftsfreundlich und migrationskritisch, spricht sich aber für die «Ehe für alle» aus.
Die FDP setzt bei den Bundesratswahlen auf die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter und den Nidwaldner Ständerat Hans Wicki. Nicht auf den Wahlvorschlag geschafft hat es dagegen der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler.
Die CVP-Fraktion nominiert die Walliser Nationalrätin Viola Amherd und die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen. Die beiden unterscheiden sich vor allem in gesellschaftspolitischen Fragen.
Fabian Fellmann
Hans Wicki – der allererste Bundesrats-Kandidat aus dem Kanton Nidwalden
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FDP-Bundesratskandidat Hans Wicki beantwortet Fragen von Journalisten nach seinem Hearing in der FDP-Fraktionssitzung im Bundeshaus. (Bild: KEYSTONE/Peter Klaunzer, 16. November 2018)
Lachen, Tanzen, Skifahren: CVP-Bundesratskandidatin Heidi Z'graggen in Bildern
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CVP-Bundesratskandidatin Heidi Z'graggen beantwortet Fragen von Journalisten vor den Hearings in der Fraktionssitzung der CVP. (Bild: KEYSTONE/Peter Klaunzer, 16. November 2018)
Die Ostschweiz, beide Basel und auch die Zentralschweiz erheben Anspruch auf eine Vertretung im Bundesrat. Und rechnen vor, warum gerade sie bisher zu kurz gekommen sind.
Die Ostschweiz, beide Basel und auch die Zentralschweiz erheben Anspruch auf eine Vertretung im Bundesrat. Und rechnen vor, warum gerade sie bisher zu kurz gekommen sind.
Christian Amsler und Hans Wicki wollen Bundesrat werden – Kronfavoritin ist aber Karin Keller-Sutter. Weshalb sie trotzdem kandidieren: eine Geschichte über Türen und Züge, Roosevelt und Konfuzius.
Alle sieben Kandidaten haben einen Bezug zur Landwirtschaft – Peter Hegglin hat das Meisterdiplom, weitere Bundesratsanwärter sind über zwei Generationen hinweg direkt mit der Landwirtschaft verbunden.
Als Nachfolgekandidatin für Bundesrätin Doris Leuthard hat sich Viola Amherd am Donnerstag in Brig VS vor den Medien präsentiert. Die Walliser CVP-Nationalrätin versteht sich als Brückenbauerin mit dem notwendigen Rüstzeug für den Einzug in die Landesregierung.
Nach Ansicht von Bundesrat Ignazio Cassis sollen zwei Frauen als Nachfolgerinnen für Doris Leuthard (CVP) und Johann Schneider-Ammann (FDP) in die Landesregierung gewählt werden. Er favorisiere «absolut» eine Frauenwahl, sagte er im Interview mit «Le Matin Dimanche».
Jeweils vor den Bundesratswahlen ist bei manchen Kandidatinnen und Kandidaten eine plötzliche, aber nicht immer nachvollziehbare Selbstzensur festzustellen.
Bei der Präsentation der CVP-Kandidaten hat sich Heidi Z’graggen einen Fehltritt geleistet. Als das Mikrofon noch lief, spottete sie über einen älteren Fragesteller.
Als Bundesrätin wäre sie froh gewesen um eine Kollegin im Gremium, sagt Elisabeth Kopp. Von CVP und FDP fordert sie für die Bundesratswahlen vom 5. Dezember nun ein reines Frauenticket. Es brauche mindestens drei Frauen in der Regierung.
Diese vier CVP- und diese drei FDP-Kandidaten wollen im Dezember in den Bundesrat. Wie ticken sie? Was haben sie bis jetzt geleistet? Wo, wenn nicht in der Schweiz, würden sie am liebsten leben? Die Kandidatinnen und Kandidaten im Check.
Eine Frau und zwei Männer wollen den abtretenden Bundesrat Johann Schneider-Ammann beerben. Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (SG), Ständerat Hans Wicki (NW) und Regierungsrat Christian Amsler (SH) haben ihre Kandidaturen innerhalb der Frist angemeldet.
Mit Viola Amherd ist das Kandidatenquartett der CVP für die Bundesratswahl komplett. Die Begeisterung hält sich aber in Grenzen. Schuld daran ist die scheidende Magistratin Doris Leuthard.
Kurz vor Ablauf der parteiinternen Frist hat Viola Amherd ihre Kandidatur für die Nachfolge von Doris Leuthard bekanntgegeben. Derzeit spricht fast alles für die Walliser CVP-Nationalrätin.
SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner fordert die CVP auf, Bundeskanzler Walter Thurnherr auf das offizielle Kandidatenticket zu setzen. Es ist ein Name, der hinter den Kulissen immer wieder fällt.