Vulkane Der Ätna auf Sizilien spuckt derzeit wieder Lava. Seine Aktivität stand auch im Fokus von Forschern der ETH Zürich und des Forschungsinstituts für Wald, Schnee und Landschaft (WSL): Sie hoffen, anhand von Baumringen Wissenslücken über Prozesse vor einem Vulkanausbruch zu schliessen und Vorhersagen von Eruptionen zu verbessern.
Dank einer Vielzahl an Messinstrumenten lassen sich die Prozesse während eines Vulkanausbruchs relativ gut nachvollziehen. Allerdings ist noch vieles unklar darüber, wie sich das Magma vor einem Ausbruch unter der Oberfläche bewegt.
Auf Satellitenbildern lässt sich teils Monate vor einem Ausbruch eine Veränderung der Vegetation feststellen. Deshalb untersuchten drei Forscher von der WSL und der ETH, inwiefern sich solche Prozesse in Baumringen widerspiegeln.
Von ihren Ergebnissen berichten sie nun im Fachblatt «Scientific Reports». Im Fokus ihrer Arbeit stand der Ausbruch des Ätna im Januar 1974. Zwar waren auch hier vorher schon Veränderungen auf Satellitenbildern vom vorhergehenden September zu sehen, allerdings war nicht klar, ob sich der Ausbruch nicht schon früher abzeichnete. Durch Analyse von Baumringen konnten die Forscher zeigen, dass sich die bevorstehende Eruption erst nach Ende der jährlichen Wachstumsphase im August angekündigt haben kann. Der Jahresring des Sommers 1973 war nämlich weder breiter noch schmaler als gewöhnlich.
Damit lässt sich eingrenzen, ab wann sich der Ausbruch durch Veränderungen von Umweltbedingungen – beispielsweise des Grundwasserspiegels oder durch Austreten von Gasen – ankündigte. Systematische Baumringanalysen könnten somit wertvolle zusätzliche Informationen über frühe Anzeichen einer Eruption liefern. Ausserdem könnten Baumringe helfen, Eruptionen der Vergangenheit zu datieren, wie die WSL in einer Mitteilung festhielt. In den zwei Sommern nach dem Ausbruch vom Januar 1974 wuchsen die Bäume nämlich gemäss der Jahrring-Analysen weniger. (sda)