«Schupfen», Diessenhofen: Genuss am Rheinufer

Die letzten Jahre waren im «Schupfen», dem an reizvoller Lage am Rheinufer bei Diessenhofen gelegenen Gasthaus, von Veränderungen geprägt. Der grosse Einschnitt geschah 2008, als Christian Kuchler das klassische Fischrestaurant in ein modernes Gourmetlokal verwandelte.

Andreas Bauer
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"Zu Tisch" Picto (Bild: Andreas Bauer)

"Zu Tisch" Picto (Bild: Andreas Bauer)

Die letzten Jahre waren im «Schupfen», dem an reizvoller Lage am Rheinufer bei Diessenhofen gelegenen Gasthaus, von Veränderungen geprägt. Der grosse Einschnitt geschah 2008, als Christian Kuchler das klassische Fischrestaurant in ein modernes Gourmetlokal verwandelte. Obwohl Shootingstar Kuchler bereits Anfang 2011 weiterzog, hatte er hohe Standards gesetzt und seinem Nachfolger Sebastian Diegmann kein einfaches Erbe hinterlassen. Im Frühling 2013 kam es erneut zu einem Wechsel, und seither prägen André Döbert als Küchenchef und Philipp Diener als Gastgeber das Gesicht des Traditionsbetriebs. Die beiden pflegen weiterhin das Gourmet-Segment, bieten werktags aber auch ein Mittagsmenü für 21 Franken an, und auf der Karte finden neben dem sorgfältig komponierten 5-Gang-Menu und sechs eher traditionellen À-la-carte-Gerichten auch Spaghetti und hausgemachte Ravioli (je 25.–) Platz.

Edel-Kabeljau

Der Schupfen-Tradition wird Rechnung getragen, indem weiterhin auch Fischmenus ständig im Angebot stehen. Aktuell sind es Eglifilets im Bierteig (32.–), gebratene Kundelfinger-Forelle (37.–), gebratener Zander (41.–) und – auf den ersten Blick erstaunlich – Kabeljau (41.–). Wir lassen uns belehren, dass es sich hier natürlich nicht um den groben Dorsch handelt, den wir aus Fischstäbli-Zeiten unserer Jugend kennen, sondern um den edlen, fettarmen Winterkabeljau, der unter der Bezeichnung Skrei im Trend liegt. Kulinarisches Aushängeschild ist zweifellos das mehrgängige «Schupfen-Menu», das alle sechs Wochen wechselt, saisonal abgestimmt ist und im Preis leicht variiert (5-Gang aktuell 105.–, mit Wein 125.–, 4-Gang 89.–, mit Wein 109.–).

Bei unserem Besuch entscheiden wir uns für das 5-Gang-Menu. Schon der Gruss aus der Küche, eine pikante Crème brûlée mit Entenleber-Mousse, lässt Vorfreude und hohe Erwartungen aufkommen, die sich in jeder Hinsicht erfüllen werden. Zunächst geniessen wir Jakobsmuscheln in zwei Variationen: hauchdünn geschnitten als Carpaccio sowie lauwarm in einem Sesam-Mantel. Dazu ein Tatar aus Avocado und Mango, fein aromatisch, mit fruchtig-süsser Note. Perfekt auch der nächste Gang, eine Bouillon mit Steinpilzravioli und kleinen Gemüsestücken.

Knusprige Barbarie-Ente

Grossen Genuss bereiten auch die beiden Hauptgänge. Zum einen der pochierte St. Peter-Fisch mit Perlgerstenrisotto und Peperoni- schaum, zum anderen unser Highlight des Abends, die knusprig rosa gebratene Barbarie-Entenbrust, auf Rotkraut und mit einer stimmigen Minigemüse-Komposition aus Spargeln, Lauch, Karotten, Zucchini sowie Herzoginkartoffeln. Nach einer angemessenen Pause werden wir von einem zweiten Gruss aus der Küche überrascht und erfreut: ein sehr erfrischendes kleines Apfelsorbet als Pre Dessert. Köstlich dann auch die eigentliche Nachspeise, eine weisse Kaffeemousse mit Mandarinenragout und hausgemachter Pistazienglace.

Unser Eindruck: Der «Schupfen» ist auch mit der jetzigen Crew eine empfehlenswerte Adresse für anspruchsvolle Geniesser.

Gasthof Schupfen, Diessenhofen Steinerstr. 501, Tel. 052 657 10 42 www.schupfen.ch Öffnungszeiten: Mo/Di Ruhetag Karte: Hauptgerichte mit Beilage 32.– bis 41.–