Ein gut gepumpter Reifen ist wichtig. Eine beachtliche Zahl von Autounfällen wird durch falsche oder unterschiedliche Drücke in den Reifen verursacht. Neuwagen müssen deshalb obligatorisch Reifendruck-Kontrollsysteme an Bord haben.
Ein gut gepumpter Reifen ist wichtig. Eine beachtliche Zahl von Autounfällen wird durch falsche oder unterschiedliche Drücke in den Reifen verursacht. Neuwagen müssen deshalb obligatorisch Reifendruck-Kontrollsysteme an Bord haben.
Das dient nicht nur der Sicherheit, sondern auch der Wirtschaftlichkeit eines Fahrzeugs. Nur auf den richtigen Druck gepumpte Reifen halten die versprochene Lebensdauer. Zudem weisen Reifen mit zu tiefem Fülldruck einen hohen Rollwiderstand auf. Deshalb erwärmen sie sich zu stark, was zu Reifendefekten führen kann.
Luft entweicht durch Beschädigungen des Reifens: Zum Beispiel am Trottoirrand. Auch beschädigte Felgen können zu einem Druckverlust führen, und Ventile, die altersbedingt undicht werden. Luft geht auch durch Diffusion verloren. Die Gummischicht im Reifen wird stetig durch einzelne Gasmoleküle durchdrungen. So gehen 40 bis 60 Millibar pro Monat verlustig. Vor allem wegen dieser Verluste muss der Reifendruck regelmässig überprüft werden.
In Neuwagen macht das der Computer. Doch wie funktioniert das? Es gibt eine direkte und eine indirekte Reifendruckkontrolle – zwei verschiedene Systeme. Die indirekten Systeme nutzen die Daten der Sensoren des Antiblockiersystems ABS. Sie ermitteln die Druckunterschiede aufgrund von Drehzahlunterschieden der Räder. Denn wenn sich der Druck im Reifen verändert, verändert sich auch die Auflagefläche des Reifens. Dann wird der Abrollumfang des Reifens grösser oder kleiner. Dadurch ändert sich die Raddrehzahl bei konstanter Geschwindigkeit. Diese Drehzahldifferenz wird mit den ABS-Sensoren abgegriffen und im Steuergerät des Autos verarbeitet. Mit Algorithmen werden dann Unregelmässigkeiten bei den Reifen berechnet. Schwierig ist das bei Fahrten mit Schneeketten oder auf Schotter. Auch unsymmetrische Beladungen des Autos, welche den Druck auf die Räder ungleich verteilen, sind Herausforderungen für die Auswerte-Algorithmen.
Beim System der direkten Reifendruckkontrolle fährt ein Drucksensor im Reifen mit. In jedem Rad wird ein Sensormodul mit einem Drucksensor installiert. Dieses System ist genauer als das indirekte Messverfahren. Allerdings muss es auch ein paar Schwierigkeiten mehr überwinden.
Um Signale vom Rad auf das Steuergerät zu übertragen, braucht es eine Funkverbindung. Zudem braucht der Sensor eine eigene Stromversorgung mit einer Batterie. Und die Module müssen Temperaturen von –40 bis 120? Celsius aushalten. Das direkte Kontrollsystem mit Sensoren im Reifen ist dementsprechend aufwendiger und teurer.