Mit «Big Data» die nächste Grippe bekämpfen

Die nächste Grippewelle kommt bestimmt. Wie stark diese sein wird, wird sich weisen. Gelegentlich können sich neuartige Virusstämme sogar zu weltweiten Pandemien ausbreiten.

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Influenzaviren im Anmarsch. (Bild: Fotolia)

Influenzaviren im Anmarsch. (Bild: Fotolia)

Die nächste Grippewelle kommt bestimmt. Wie stark diese sein wird, wird sich weisen. Gelegentlich können sich neuartige Virusstämme sogar zu weltweiten Pandemien ausbreiten. In den vergangenen Jahren wurden Influenza A-Viren (IAV) entdeckt, die durch Mutationen gegen Grippemedikamente resistent sind. Patienten sprechen dann nicht mehr auf diese an.

Grippe wird durch Infektionen mit Influenzaviren hervorgerufen, die sich stark in den Atemwegen vermehren. Um sich innerhalb von Atemwegszellen zu vermehren, sind die Viren auf Wirtsmoleküle angewiesen. Deshalb wurde in den letzten Jahren versucht, die für diesen Prozess wichtigen Wirtsmoleküle zu identifizieren und zu blockieren, um so das Virus zu stoppen. Forscherteams mit Beteiligung der Uni Zürich haben nun Datensätze von Veröffentlichungen zu IAV-Wirtsmolekülen ausgewertet. Dank dieses «Big Data» konnten zwanzig bisher unerkannte Wirtsmoleküle entdeckt werden, die das Wachstum von IA-Viren fördern. Die Forscher können diese Wirtsmoleküle nun nutzen, um die Weiterverbreitung zu stoppen. Eines dieser Wirtsproteine ist «UBR4». Dessen Blockierung hemmt die Produktion neuer Viruspartikel in infizierten Zellen. (Kn.)