Fünf Monate bis zur Wohnung

In der Schweiz dauert die Wohnungssuche im Durchschnitt fünf Monate. In den Städten Zürich und Lausanne sind am meisten Besichtigungen nötig.

Diana Bula
Drucken

Mal passt die Lage nicht, dann ist der Keller zu klein oder der Preis zu hoch. Es gibt viele Kriterien, auf die Wohnungssuchende achten. Ist ein Grossteil erfüllt, wird die Wohnung zur Traumwohnung. Durchschnittlich suchen Menschen in der Schweiz fünf Monate lang nach einer neuen Bleibe, lautet das Ergebnis einer Umfrage von Comparis. Dafür hat der Internet-Vergleichsdienst in den Jahren 2012 und 2013 insgesamt 2000 Wohnungssuchende befragt.

Städter bewerben sich häufiger

Wer in der Stadt lebt, braucht mehr Durchhaltewillen: Sehen sich Wohnungssuchende in Zürich und anderen Siedlungszentren im Durchschnitt zehn Bleiben an, bis sie am Ziel sind, sind es in der Agglomeration acht und auf dem Land fünf Wohnungen. Die Anzahl besichtigter Wohnungen ist in Zürich und Lausanne am höchsten. «In den Städten besteht ein beschränktes Angebot, aber eine grosse Nachfrage. Hat man den Anspruch, in Zürich eine Wohnung an einer ruhigen Strasse zu finden, dauert es länger, bis die Anforderung erfüllt ist», sagt Felix Schneuwly, Pressesprecher von Comparis. Auch bei der Anzahl Bewerbungen ergeben sich Unterschiede zwischen Stadt und Land: Städter bewerben sich durchschnittlich für sechs Wohnungen, ehe sie fündig werden, Menschen in der Agglomeration für vier und jene auf dem Land für drei.

Mit dem Vermieter feilschen

Je länger die Suche erfolglos bleibe, desto eher gehe man Kompromisse ein, so Schneuwly. «Man beharrt dann doch nicht mehr auf der zentralsten Lage oder bezahlt mehr Miete als geplant.» Comparis rate jedoch, lieber etwas länger abzuwarten, als halbherzig zuzusagen – und nach ein paar Monaten wieder zu zügeln, weil man doch nicht zufrieden mit den eigenen vier Wänden sei. «Auch in einem angespannten Markt lässt es sich mit dem Vermieter verhandeln – über Miete, Nebenkosten und Hausregeln», so Schneuwly. Ein weiterer Tip vom Experten: Nie Vorauszahlungen leisten, weder für eine Besichtigung, noch um auf eine Warteliste zu kommen. «Beides ist schon passiert. Meist stecken Betrüger dahinter.»

Höhere Miete, keine Reise

33 Prozent der Befragten sahen sich aus privaten Gründen wie Familienzuwachs oder Alter nach einer anderen Bleibe um. Der Preis oder Mängel veranlassten 29 Prozent der Befragten, umzuziehen. 16 Prozent nannten berufliche Gründe, einen neuen Arbeitsort etwa.

Die Miete inklusive Nebenkosten darf nicht mehr als ein Drittel des Lohnes beanspruchen, lautet ein Budget-Leitsatz. «Die meisten gehen diesbezüglich vernünftig mit Geld um», so Schneuwly. Bei 35 Prozent der Befragten macht die Miete ein Viertel des Einkommens aus, bei 28 Prozent weniger. Andere geben lieber mehr für die Miete aus und sparen anderswo. Sie machen dann Ferien auf Balkonien.