Gehirn Wenn man an einer Strassenkreuzung steht, ist es wichtig zu hören, ob sich ein Auto auf einen zubewegt oder wegfährt – genauso wie Urmenschen erkennen mussten, ob nächtens ein Raubtier heranschleicht oder auf Distanz bleibt. Eine Studie aus Wien zeigt, dass das Gehirn herannahende Geräusche intensiver verarbeitet als sich entfernende. Ein Team vom Institut für Schallforschung in Wien hat die Annäherung eines Geräusch-Verursachers mittels Veränderungen im Klangspektrum simuliert.
Die Versuchspersonen konnten viel besser erkennen, wenn sich eine Geräuschquelle vom Klangspektrum her in ihre Richtung bewegte als von ihnen weg. Auch ihre Gehirnaktivitäten waren intensiver, wenn die Geräuschquelle näherzukommen schien, als wenn sie sich entfernte. Die erhöhte Wahrnehmung bei herannahenden Tönen war demnach tatsächlich dem Näherkommen geschuldet und nicht bloss Änderungen in der Ton-Intensität. Sie passiert aber nur bei kontinuierlichen Tönen. Setzten sie zwischendurch aus, nahmen die Versuchspersonen die Geräusche nicht intensiver wahr, auch wenn ein Näherkommen vorgetäuscht wurde. (sda)